Aktuell: EZB-Intervention: Nur mit Beteiligung des IWF
Angela Merkels Reise nach China hatte ein klares Ziel: Die wirtschaftlichen Beziehungen zum Land sollten gestärkt werden, so dass sich Deutschland auch während der Eurokrise, die sich mittlerweile auch hierzulande bemerkbar macht, auf die importfreudigen Chinesen verlassen kann (hier). Wie stark die Schuldenkrise die deutsche Wirtschaft beeinflusst, hat sich in den vergangenen Wochen immer deutlicher gezeigt. Und auch die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes bestätigen diese Entwicklung.
So ist im Juli der Umsatz des deutschen Einzelhandels real um 0,9 Prozent und nominal um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Das ist der stärkste Umsatzrückgang seit einem Jahr. Ökonomen hatten sogar ursprünglich mit einem leichten Umsatzplus von 0,2 Prozent gerechnet, nicht jedoch mit einem Schrumpfen der Umsätze.
Zwar legten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 1,1 Prozent zu, real waren sie jedoch auch hier zurückgegangen, um 1,0 Prozent. Der Internet- und Versandhandel konnte mit +6,0 Prozent den stärksten Zuwachs in den Umsätzen verbuchen. Der Einzelhandel mit Getränken, Lebensmitteln und Tabakwaren beispielsweise setzte im Juli aber im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal 0,2 Prozent mehr und real 2,8 Prozent weniger um. Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze nominal (0,6%) und real (0,2%) leicht.
Der im August erneut gefallene ifo-Geschäftsklimaindex verweist zudem darauf, dass sich die Lage der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten eher verschlechtern als verbessern wird. Nicht nur die Schuldenkrise, auch die Abschwächung des chinesischen Wachstums und die finanziellen Probleme in den USA machen sich bei der exportorientierten deutschen Wirtschaft immer stärker bemerkbar.
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