Finanzen

Krise in Spanien: Faule Kredite bei verstaatlichten Banken steigen

Lesezeit: 1 min
04.09.2012 13:33
In der ersten Hälfte des Jahres sind die faulen Kredite bei den verstaatlichten Banken von 56 auf 71 Milliarden Euro angestiegen. Doch nicht nur hier liegt das Problem: Insgesamt sitzen die spanischen Banken auf faulen Krediten in Höhe von 184 Milliarden Euro. Dennoch geht spanische Wirtschaftsminister davon aus, dass das 100-Milliarden-Rettungspaket nicht gänzlich genutzt werden muss.
Krise in Spanien: Faule Kredite bei verstaatlichten Banken steigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Druck auf Deutschland wächst: Spitzentreffen in Berlin und Rom

Vergangene Woche brachte die spanische Regierung die von der EU geforderte Bad Bank auf den Weg, bei der die Banken die faulen Kredite abladen können. 15 Jahre bleiben sie bei der Bad Bank, die dann versuchen soll, diese gewinnbringend zu verkaufen. Doch mit der Bad Bank und dem 100-Milliarden Rettungspaket ist der spanische Bankensektor noch nicht aus dem Schneider.

Wie die spanische Zeitung El Pais mit Verweis auf die veröffentlichten Daten der vier verstaatlichten Banken berichtet, sind die faulen Kredite dieser Banken im ersten Halbjahr sogar noch angestiegen, von 56 Milliarden Euro auf 71 Milliarden Euro. So wurden beispielsweise bei Bankia jüngst neue faule Kredite in Höhe von 3 Milliarden Euro entdeckt. Aber auch die schlechten Kredite bei den verstaatlichten Banken CatalunyaBanc, NCG Banco/Novagalicia und Banco de Valencia sind gestiegen.

Angesichts der nun 71 Milliarden Euro umfassenden faulen Kredite der vier Banken ist fraglich, ob das 100-Milliarden-Euro Paket für die Banken ausreicht. Wirtschaftsminister Luis de Guindos ist aber zuversichtlich. Im Prinzip sehe es so aus, als müssten nicht die ganzen 100 Milliarden Euro genutzt werden, sagte er im Onda Cero Radio am Montag. Doch die Stresstests der spanischen Banken sind noch nicht abgeschlossen und es könnten noch weitere Banken dazu genötigt werden, faule Kredite bei der Bad Bank abzuladen. Die geplante EU-weite Bankenaufsicht wird auch die Befugnisse haben, nationale Banken abzuwickeln.

Sollten weitere spanische Banken staatliche Hilfe nötig haben, wird es schwierig. Denn die spanischen Banken haben insgesamt faule Kredite in Höhe von 184 Milliarden Euro, so die Nachrichtenagentur AFP. So dass die 71 Milliarden der verstaatlichten Banken nicht einmal die Hälfte der ganzen faulen Kredite ausmachen. Und das spanische Bankensystem steht definitiv derzeit auf wackeligen Füßen.

Weitere Themen

Trotz Soli: Ostdeutschland braucht weitere Milliarden Euro

EZB verliert Kontrolle über europäische Geldpolitik

Draghi: EZB kann Anleihen mit 3 Jahren Laufzeit problemlos kaufen


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...