Finanzen

Trotz Sanktionen: Russische Staatsbank eröffnet Deutschland-Geschäft

Die russische Sberbank hat eine eigene Direktbank in Deutschland gegründet. Das Institut operiert mit einer österreichischen Banklizenz. Im Ernstfall haften so die österreichischen Steuerzahler für das Vermögen der Kunden.
02.10.2014 00:45
Lesezeit: 1 min

Die russische Sberbank hat mit der Sberbank Direct eine eigene Direktbank in Deutschland gegründet. Die Geschäfte werden ausschließlich über das Internet getätigt. Die staatliche Bank wirbt mit besonders guten Konditionen: Für täglich fälliges Geld gibt es 1,2 Prozent im Jahr plus zusätzlich 0,1 Prozent für Neukunden.

Die Kampfansage erfolgte bereits im Juni: „Wenn wir starten, werden wir selbstverständlich wettbewerbsfähig sein. Es liegt in der Natur unseres Geschäftsmodels, dass wir wahrscheinlich einen besseren Preis anbieten werden als Banken mit einem Filialnetz“, sagte Sberbank-Europa-Chef Mark Arnold.

Dass die Sberbank trotz EU-Sanktionen in Deutschland ihr Geschäft aufnehmen kann, liegt daran, dass die Einschränkungen nur für Mutterkonzerne gelten. Diese Ausnahmeregelungen sollen aufgrund des Eingreifens der österreichischen Regierung zustande gekommen sein.

Denn, die Zentralen der russischen Staatsbanken für Westeuropa haben ihren Sitz in Wien. Die österreichische Regierung fürchtete, dass es zu einem Bank Run gekommen wäre, hätten die Sanktionen auch die österreichischen Tochtergesellschaften getroffen, berichtet die Zeitung Die Presse. In solchen Fällen greift die österreichische Einlagensicherung, die Spareinlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde garantiert. Am Ende haftet der Steuerzahler für die Vermögen.

Die Sberbank arbeitet in Deutschland mit einer österreichischen Banklizenz. Somit gilt auch für diese Kunden die Einlagensicherung. Der russische Rivale VTB ist über seine österreichische Tochter ebenfalls als Direktbank in Deutschland vertreten.

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