Aus Furcht vor einbrechenden Unternehmensgewinnen sind Anleger am Freitag in Scharen aus den internationalen Aktienmärkten geflohen. Dies drückte den Dax zeitweise auf ein Zwölf-Monats-Tief von 8788,21 Punkten. „Es graut jedem vor der anstehenden Quartalssaison“, sagte ein Börsianer. „Von Panik sind wir aber noch weit entfernt“, betonte ein anderer Aktienhändler. Der deutsche Leitindex büßte bis zu 2,4 Prozent ein. Das ist der größte Tagesverlust seit der Krim-Krise im Frühjahr. Der EuroStoxx50 büßte am Freitag 1,3 Prozent auf 3004 Zähler ein.
Wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland dürften die Quartalsergebnisse der europäischen Firmen tendenziell schlecht ausfallen, prognostizierte Daniel Zindstein, Portfoliomanager des Vermögensverwalters Gecam. In den USA müsse dagegen wegen der jüngsten Dollar-Aufwertung mit pessimistischen Ausblicken gerechnet werden. „Da viel Geld in die Aktien dieser Unternehmen geflossen ist und damit die Bewertung und Erwartungshaltung recht hoch sind, braucht es nicht viel, um für Enttäuschungen zu sorgen.“