Finanzen

Frankreich: Griechenland muss in der Euro-Zone bleiben

Lesezeit: 1 min
23.09.2012 23:52
Wenn Griechenland in seinem Engagement bei der Umsetzung der Reformen aufrichtig ist, könne man dem Land mehr Zeit geben, fordert der französische Premier. Zudem solle die EZB die Rolle einer „echten Zentralbank übernehmen und für mehr Wachstum sorgen. Das nun noch höher ausfallende Haushaltsloch der Griechen ist aber keine gute Voraussetzung, um bei den anderen Ländern noch mehr Entgegenkommen zu erwirken.
Frankreich: Griechenland muss in der Euro-Zone bleiben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die griechische Rezession verschärft sich immer weiter, die Regierung konnte sich bisher nur auf 9,5 Milliarden des rund 12 Milliarden schweren neuen Sparpakets einigen und das Haushaltsloch ist noch größer als angenommen. Wie der Spiegel berichtet, sollen es 20 Milliarden Euro sein. Das hält dem französischen Premier Jean-Marc Ayrault jedoch nicht davon ab, dem Land nun doch mehr Zeit einräumen zu wollen. Die Antwort auf Griechenlands Probleme dürfe eben nicht ein Austritt aus der Eurozone sein, so der Premier in einem Interview mit dem Online-Nachrichtenportal Mediapart am Sonntag.

„Wir können ihnen mehr Zeit bieten (…) unter der Bedingung, dass Griechenland sich als aufrichtig in seinem Engagement bei der Umsetzung der Reformen erweist, vor allem bei der Steuerreform.“ Angesichts der Tatsache, dass Griechenland schon seit Langem das Vertrauen der Kreditgeber verspielt hat und der IWF nicht mehr an Griechenland zahlen will (hier), ist dies jedoch schwerlich nachvollziehbar. Zumal auch die Veröffentlichung des Troika-Berichts auf nach den US-Wahlen verschoben werden soll (hier) – und der verspricht nichts Gutes.

Die französische Bevölkerung dürfte angesichts dieser Aussagen ihres Premiers keine Luftsprünge machen. Die Zustimmung für Francois Hollande ist seit seinem Amtsantritt im Mai den letzten Umfragen zufolge auf den niedrigsten Stand gesunken. Da nützt es auch nicht viel, wenn Jean-Marc Ayrault noch einmal darauf verweist, dass es Hollandes Verdienst war, für die Eurozone nun ein 120 Milliarden Euro schweres Wachstumspaket aufzusetzen. „Wir müssen noch weiter gehen (…) 120 Milliarden ist nicht genug“, so Jean-Marc Ayrault. „Aber es ist besser als nichts“. Auf europäischer Ebene könne die EZB mehr tun, um das Wachstum zu fordern. Die EZB solle die „Rolle einer echten Zentralbank einnehmen“, betonte er.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...