Technologie

Deutsche Börse startet neue Plattform für Start-Ups und Investoren

Lesezeit: 1 min
19.02.2015 16:32
Die Deutsche Börse hat angekündigt, eine vorbörsliche Plattform für Startups und Investoren zu eröffnen. Das Projekt soll im Sommer beginnen. Die Bundesregierung hatte zuvor die Schaffung eines neuen Börsensegments gefordert, um jungen IT-Unternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt zu erleichtern.
Deutsche Börse startet neue Plattform für Start-Ups und Investoren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Deutsche Börse will in wenigen Monaten eine Plattform für junge Wachstumsunternehmen und Investoren eröffnen. Der Start dieser vorbörslichen Plattform sei im Sommer geplant, sagte der stellvertretende Vorstandschef Andreas Preuß am Donnerstag in Frankfurt. Durch das Angebot sollen Start-Ups mit Kapitalbedarf und Investoren mit tiefen Taschen einfacher zusammenfinden. „Es wird in dem Zusammenhang noch weitere grundlegende Maßnahmen geben“, kündigte Preuß an. Diese würden in absehbarer Zeit kommuniziert.

Die Bundesregierung sucht seit Monaten zusammen mit Start-Ups, Investoren und der Deutschen Börse nach Möglichkeiten, um jungen Technologiefirmen den Zugang zum Kapitalmarkt zu erleichtert. Dazu zähle auch die vorbörsliche Plattform der Deutschen Börse, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Zu dem Thema sei im Sommer ein weiteres Spitzengespräch mit Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplant. Bis dahin berieten mehrere Arbeitsgruppen über verschiedene Finanzierungswege.

Gabriel hatte ursprünglich die Schaffung eines neuen Börsensegments 2.0 gefordert. Als Deutschlands größter Börsenbetreiber dies ablehnte, kritisierte der SPD-Vorsitzende das Unternehmen scharf. Der Streit ist nach Darstellung von Börsen-Chef Reto Francioni inzwischen beigelegt. „Wir haben mit ihm gesprochen - letztlich wollen wir das selbe“, sagte der Schweizer. „Eine Börse 2.0 in dieser Form soll es nicht geben, weil wir eine bessere Lösung haben.“

Die Deutsche Börse setzt darauf, dass sich Start-Ups und Investoren auf der Plattform beschnuppern. Wenn eine Firma dabei genügend Kapitalgeber findet, kann sie anschließend an die Frankfurter Börse gehen. Durch das Vorgehen will das Unternehmen verhindern, dass halbfertige Firmen an die Börse kommen und sich dort nicht gut entwickeln. Die Erinnerungen an den „Neuen Markt“ sind in Frankfurt noch sehr präsent. Das Segment wurde 1997 inmitten des Technologie-Booms geschaffen, damit junge Unternehmen rasch an Eigenkapital kommen. Bis 2000 schossen die Kurse vieler Internet- und IT-Firmen in die Höhe, nach dem Platzen der Dotcom-Blase stürzten sie dann ins Bodenlose. Viele Firmen gingen Pleite, zahlreiche Betrugsfälle landeten vor Gericht. 2003 stellte die Deutsche Börse das Segment ein.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...