Die Produktion der Schweizer Industrie ist im zweiten Quartal um 4,6 Prozent gewachsen. Hauptsächlich verantwortlich dafür ist der erhöhte Vertrieb von Pharmaindustrie und Uhrenherstellern, die ein Produktionsplus von 17,8 Prozent, bzw. 13,6 Prozent einfahren konnten.
Die Energieindustrie legte im Vergleich zum Vorjahr sogar um 16,8 Prozent zu. Aber es gibt auch Verlierer der Schweizer Industrie. Im zweiten Quartal verzeichnete der Export einen Produktionsrückgang von 13,2 Prozent. Die Gründe hierfür sind einerseits der schwache Absatzmarkt im europäischen Ausland und andererseits die starke Währung der Schweiz. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Schweizer Amtes für Statistik hervor.
Die Maschinenindustrie leidet unter dem Preisdruck der ausländischen Konkurrenz, was durch einen Produktionsrückgang in Höhe von 15,1 Prozent deutlich zum Ausdruck kommt. Das Bundesamt für Statistik führte Stichproben bei ca. 4.500 Unternehmen durch. Insgesamt lässt sich eine kürzere Lieferfrist bei den Unternehmen feststellen, was auf eine tiefere Kapazitätsauslastung hindeutet. Die Einkaufs- und Personalpolitik ist vorsichtiger geworden.
Klammert man die drei boomenden Wirtschaftszweige aus, so ergibt sich ein ernüchterndes Bild der Schweizer Industrie und es ist mit einer rückgängigen Auftragslage zu rechnen. Die Unternehmen rechnen nicht mehr mit deutlichen Wachstumsimpulsen für 2012. Wie die Credit Suisse mitteilt, ging der Einkaufsmanagerindex (PMI) im September um 3,1 Punkte zurück und liegt seit sechs Monaten in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle von 50.
Auch die Börse verzeichnet keine Zuwächse mehr, da die Mischung aus positiven und negativen Nachrichten die Anleger verunsichert. Die Ankündigung der EZB, notfalls Staatsanleihen von krisengeschüttelten EU-Mitgliedsländern aufzukaufen, zeigen in den aktuellen Umfragen des BFS noch keine Wirkung.