Politik

Griechenland: Landesweite Streiks legen Land lahm

Lesezeit: 1 min
05.11.2012 13:00
Montag beginnen landesweite Streiks als Protest gegen die geplanten Sparmaßnahmen der Regierung in Griechenland. Der öffentliche Nahverkehr droht zusammenzubrechen. Ein Verkehrschaos wird erwartet. Die Polizei rechnet mit Ausschreitungen.
Griechenland: Landesweite Streiks legen Land lahm

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Fass ohne Boden: HSH Nordbank benötigt weitere drei Milliarden

Bereits am Montag streiken die U-Bahnen, der Regionalverkehr und die Straßenbahnen. Dienstag stehen auch alle Busse still und damit wird der gesamte öffentliche Verkehr lahmgelegt. Die Gewerkschaften des öffentlichen und privaten Sektors haben zu landesweiten Streiks aufgerufen, um erneut gegen die Sparauflagen der Regierung zu protestieren. Griechenland muss die Voraussetzungen für die Auszahlung der nächsten Hilfstranche in Höhe von 13 Milliarden Euro schaffen. Dafür muss das Land xx Milliarden Euro einsparen.

Dienstag und Mittwoch werden viele Menschen infolge eines erwarteten Verkehrschaos nicht rechtzeitig zur Arbeit erscheinen oder diese ganz stilllegen. Sogar Taxiunternehmen schließen sich den Protesten an. Der Schiffsverkehr zwischen den zahlreichen, griechischen Inseln wird eingestellt. Fähren, Schiffe und Boote bleiben fest am Ufer. Auch die Fluglotsen wollen am Dienstag für drei Stunden die Arbeit niederlegen.

Die Streiks sind das letzte Mittel der Bevölkerung, sich gegen die sozialen Einschnitte zu wehren. Der Erfolg bleibt wahrscheinlich aus: Griechenland ist auf das Geld von der EU angewiesen. Dem Land droht am 16. November der Staatsbankrott. Durch die von der Regierung Samaras angepeilten „Strukturreformen“ werden Steuern erhöht und Sozialkosten gekürzt – zum wiederholten Mal. Die Streiks legen für eine Woche Tourismus und Wirtschaft in Griechenland lahm. Griechenland ist in der Sparspirale gefangen. Die Polizei rechnet mit sozialen Ausschreitungen. Momentan protestieren Journalisten vor dem Regierungsgebäude in Athen.

Einige Abgeordnete verließen bereits aus Protest das Kabinett des Regierungschefs oder wurden rausgeschmissen. Der Regierung droht daher der Mehrheitsverlust und der Bruch der Koalition (mehr hier). Die griechische Opposition versucht Neuwahlen zu erzwingen (hier). Mittlerweile wird offen über einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland debattiert (hier).

Bereits gestern gab es in Athen teilweise gewalttätige Proteste gegen die Sparmaßnahmen:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Weitere Themen:

ESM hat Angst um sein Geld und investiert in den reichen Nord-Staaten

Teurer Rat: Weltbank lässt sich von Griechenland und Portugal bezahlen

Griechenland: Pharmaindustrie fürchtet massive Verluste


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...