Am Rande des G-20-Gipfels in der Türkei haben sich am späten Sonntagabend Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Russlands Präsident Wladimir Putin getroffen. In dem rund 40-minütigen Gespräch ging es nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen unter anderem um den Konflikt in Syrien. Merkel und Putin hätten sich über die Einschätzung der Wiener Gespräche ausgetauscht, hieß es ohne weitere Erläuterungen. Ein weiteres Thema sei die Ukraine-Krise gewesen.
Die internationale Syrien-Konferenz in Wien hatte am Samstag einen "Fahrplan" zur Überwindung des Bürgerkriegs beschlossen. Demnach sollen innerhalb von 18 Monaten eine Übergangsregierung gebildet und Wahlen abgehalten werden.
Zuvor hatte sich Putin bereits überraschend mit US-Präsident Barack Obama am Ort des G-20-Gipfels bei Antalya getroffen. Ein Vertreter des Weißen Hauses sagte anschließend, beide Staatschefs seien sich einig gewesen, dass es einen von Syrien gestalteten politischen Übergang in dem Land geben solle. Das ist insoweit bemerkenswert, als die USA bisher den Sturz von Syriens Präsident als vorrangiges Kriegsziel definiert haben.
Ob sich Washington und Moskau in ihren Operationen in Syrien bereits wirkungsvoll absprechen, ist nicht klar: Die USA haben einem Insider zufolge Rebellen in Syrien für den Kampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat mit Munition ausgerüstet. Die Lieferung sei am Samstag auf dem Landweg in Syrien angekommen, sagte ein US-Regierungsvertreter, der nicht genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Sie sei an eine Koalition von Rebellengruppen mit zusammen etwa 5000 Kämpfern gegangen. US-Soldaten hätten Syrien nicht betreten, um die Munition auszuliefern.