Frankreich will unbedingt einen spanischen Bailout durch die Institutionen von ESM und EZB. Seit Oktober werden regelmäßig Stimmen aus Paris laut, dass die Regierung Mariano Rajoys kurz vor einem offiziellen Hilfsantrag der EU steht (mehr hier). Bislang ist es jedoch nicht dazu gekommen, Spanien will sich diese Option offen halten und setzt indes unverändert seinen Sparkurs fort (hier).
Die spanische Zeitung El Pais berichtet unter der Angabe einer nicht genannten Quelle aus dem deutschen Regierungskreis, es sei nicht Deutschlands Position Spanien zu einem Hilfsantrag zu überreden. Es gebe aber „europäische Partner, die Spanien unter Druck setzen, sich für diesen Schritt zu entscheiden“. Dieser Druck komme überwiegend aus Frankreich.
Frankreich ist besorgt, dass die Probleme in Italien auch auf das eigene Land überschwappen könnten (hier). Neue externe Schocks oder Enthüllungen über eine weitere Lücke im Haushalt eines der großen Euro-Länder könnten die Rating-Agenturen dazu bewegen, die Kreditwürdigkeit Frankreichs oder Italiens herabzustufen.
Regierungssprecher Roman Nadal reagierte auf die Unsicherheit über die Haltung Frankreichs mit klaren Worten: „Spanien allein trägt die Verantwortung für die Entscheidung“ für einen Hilfsantrag. Eine offene Frage bleibt, ob es nicht vielleicht zu spät sein wird, wenn es tatsächlich so weit kommt.
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