Politik

In Vicenza: Italien muss erste Bank retten

Der erst vergangene Woche gestartete italienische Staatsfonds zur Bankenrettung soll das erste Mal bei einer Krisenbank eingreifen: Die angeschlagene Banca Popolare di Vicenza will, dass der Fonds mit einer Milliarde Euro einspringt.
20.04.2016 15:32
Lesezeit: 1 min

Der neue italienische Bankenrettungsfonds Atlante steht vor seiner ersten Bewährungsprobe: Die angeschlagene Banca Popolare di Vicenza strebt eine Geldspritze in Milliardenhöhe an. Grund dafür sei die schwache Nachfrage bei der Kapitalerhöhung, erklärte das achtgrößte Institut des Landes am Mittwoch. Investoren zufolge dürfte etwa eine Milliarde Euro nicht gezeichnet werden. Hier könnte nun Atlante einspringen, der erst vergangene Woche gestartet und mit etwa vier Milliarden Euro ausgestattet ist. Bei dem aktuellen Kaufpreis von 0,10 Euro je Aktie würde Atlante etwa zwei Drittel an Vicenza halten.

Der Fonds stellt mehrere Bedingungen für seine Hilfe. So muss mindestens ein Viertel des Aktienkapitals an der Mailänder Börse gehandelt werden. Zudem will Atlante verhindern, es ein Pflichtangebot für die restlichen Anteile abgeben muss.

Italiens Banken sitzen auf faulen Krediten von rund 360 Milliarden Euro. Das ist ein Drittel aller ausfallgefährdeten Darlehen in Europa. Der Bankensektor hatte 2014 beim großen Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) am schlechtesten abgeschnitten.

 

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....