Technologie

Apple steigt ins Energie-Geschäft ein

Lesezeit: 2 min
10.06.2016 20:38
Apple hat ein eigenes Solarstrom-Unternehmen gegründet, um seine überschüssige Energie zu verkaufen. Das IT-Unternehmen generiert weltweit hunderte Megawatt Solarstrom um seine Server und Shops zu versorgen. Die neue Apple Energy LLC könnte künftig auch für die Strom-ersorgung von Apples fahrerlosen E-Autos eine wichtige Rolle spielen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Apple hat eine neue Tochtergesellschaft gegründet, um den überschüssigen Strom von seinen zahlreichen Solaranlagen zu verkaufen. Das Unternehmen mit dem Namen Apple-Energy LLC reichte eine Anfrage bei der amerikanischen Energie-Kommission ein, um eine Lizenz zum Verkauf von Energie auf den Großhandelsmärkten in den USA zu erhalten.

Allein die Solaranlagen des Apple Hauptquartiers in Cupertino haben eine Leistung von 14 Megawatt. Das Unternehmen hat weltweit Pläne für Solarprojekte angekündigt, die insgesamt 521 Megawatt Leistung umfassen. Diese saubere Energie nutzt Apple größtenteils, um seine Rechenzentren sowie die meisten seiner Apple Stores und Firmenbüros mit Strom zu versorgen. Darüber hinaus hat es in Wasserkraft, Biogas und Geothermie-Projekte investiert, um dort grüne Energie aus dem Netz zu kaufen, wo es keine eigene Energie erzeugen kann. Alles in allem generiert Apple nach eigenen Angaben genug Strom, um 93 Prozent seines Energieverbrauchs weltweit zu decken.

Um seine Versorgung komplett auf alternative Energie umzustellen, muss Apple jedoch im Vorgriff auf künftiges Wachstum seine Kapazität zur Stromerzeugung auch über das aktuell benötigte Maß hinaus ausbauen. In der Zwischenzeit hilft der Verkauf des Strom-Überschusses, die Kosten für diese Investitionen wieder hereinzuholen.

Derzeit können private Unternehmen jedoch ihre überschüssige Energie nur zu Großhandelspreisen an Energieunternehmen verkaufen, die dann an Endkunden weiterverkaufen. Die bei der Federal Energy Regulatory Commission eingereichten Unterlagen deutet jedoch darauf hin, dass Apple größere Ambitionen im Energie-Bereich haben könnte. Wie der Blog 9 to 5 Mac berichtet, will Apple offenbar die Erlaubnis, seine überschüssige Energie direkt zu marktüblichen Einzelhandels-Preisen an Endverbraucher zu verkaufen.

Apple argumentiert gegenüber der FERC, dass das Unternehmen die gesetzlichen Kriterien für den Verkauf von Strom zu marktüblichen Konditionen erfüllt, weil es bisher kein wichtiger Akteur im Energiegeschäft ist und somit keine Macht hat, die Strompreise zu beeinflussen. Dies könnte sich jedoch schnell ändern, wenn Apple die Erlaubnis wie beantragt in den nächsten 60 Tagen erhält: Damit wäre Apple-Energie ein weiteres Produkt, dass Hausbesitzer überall in den USA kaufen könnten. Allerdings hat Apple im Geschäftsjahr 2015 mehr 233 Milliarden Dollar Einnahmen und hätte die Stromerzeugung als zusätzliche Einnahmequelle kaum nötig. Andererseits könnte es so Kapital aus seinen Investition herausbekommen: Das Unternehmen gab zu Beginn dieses Jahres 1,5 Milliarden Dollar an grünen Anleihen heraus, um Projekte für saubere Energie zu finanzieren.

Eine weitere Möglichkeit zur Zukunft der neuen Tochterfirma Apple-Energie könnte die Stromversorgung der Apple-Cars sein. Apple hat durch sein aktuelles Projekt zur Entwicklung fahrerloser E-Autos auch ein verstärktes Interesse an den Lade-Stationen zum Auftanken ihrer Autos. Weltweit arbeiten Forscher derzeit an einer Lösung für den steigenden Bedarf an grüner Energie durch die Abschaffung der Verbrennungsmotoren, mit seiner eigenen Energiefirma bringt sich Apple jedenfalls in Position, um mit den Autos auch deren Stromversorgung zu einem Schwerpunkt der der eigenen Entwicklungen zu machen.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...