Deutschland

Deutschland: Geschäftsklima auf niedrigstem Stand seit zweieinhalb Jahren

Der deutsche Geschäftsklimaindex ist im September den 5. Monat in Folge gefallen, Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Die ungelösten Probleme der Schuldenkrise beunruhigen die deutschen Unternehmen weiter, daran kann auch Mario Draghis vage angekündigte Intervention der EZB nichts ändern.
24.09.2012 10:30
Lesezeit: 1 min

Aktuell: EU plant Gesamtpaket für Griechenland, Spanien und Zypern

Nach 102,3 Punkten im August ist der deutsche Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft im September unerwartet auf 101,4 Punkte gefallen und damit auf den niedrigsten Stand seit März 2010. Dies teilte das Ifo Institut am Montag mit. Ökonomen hatten einen Anstieg des Geschäftsklimas auf 102,5 Zähler erwartet, nicht jedoch einen weiteren Rückgang. „Darüber hinaus blicken sie pessimistischer in die Zukunft. Die bremsenden Einflüsse auf die Konjunktur dominieren weiterhin", heißt es in dem aktuellen Bericht. Und auch im Exportgeschäft  setzte sich der leicht negative Trend vom August fort.

„Die Entscheidung der EZB, Staatsanleihen zu kaufen hat grundlegend die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs des Euros reduziert“, sagte Alex Krüger, Chefökonom von Bankhaus Lampe KG in Düsseldorf der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Auf der anderen Seite, sind die deutschen Unternehmen noch immer vorsichtig und investieren weniger.“ Die „bremsenden Einflüsse auf die Konjunktur dominieren weiterhin", bekräftigte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn gegenüber Reuters. Die aktuellen Prognosen geben der Skepsis der deutschen Unternehmen Recht. Die OECD erwartet für das zweite Halbjahr eine leichte Rezession und das gewerkschaftsnahe IMK-Institut geht von einem Rezessionsrisiko von 30 Prozent aus.

Weitere Themen

Opposition fordert Abstimmung im Bundestag zum ESM-Hebel

ESM: Umsetzung von Karlsruhe-Einwänden reduziert Feuerkraft

Der Heuwagen des Euro wird von germanischen Ochsen gezogen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dominanz auf Rädern: Warum der Lkw das Rückgrat der europäischen Wirtschaft bleibt
23.04.2025

Während über grüne Logistik und die Renaissance der Schiene debattiert wird, bleibt der Lkw unangefochten das Rückgrat des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zukunft unter Druck: Die Wasserstoff-Fabrik von Daimler und Volvo gerät ins Stocken
23.04.2025

Mitten in der Energiewende setzen die Lkw-Riesen Daimler und Volvo auf Wasserstoff – doch der Fortschritt ihres Gemeinschaftsunternehmens...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple und Meta im Visier – Brüssel greift hart durch
23.04.2025

Apple und Meta sollen zusammen 700 Millionen Euro zahlen – wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das neue EU-Digitalgesetz. Die Kommission...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Washington: Will Trump Fed-Chef Powell stürzen?
23.04.2025

Trump plant möglicherweise die Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell – ein beispielloser Schritt, der die Unabhängigkeit der...

DWN
Finanzen
Finanzen „Krise ist die neue Normalität“ – Warum kluge Investoren jetzt gegen den Strom schwimmen müssen
23.04.2025

Volatilität ist kein Ausnahmezustand mehr, sondern System. Warum Investoren jetzt mit Besonnenheit, Disziplin und antizyklischer Strategie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitaler Produktpass: Was die EU plant und was das für Firmen bedeutet
23.04.2025

Die Europäische Union will Ressourcen schonen und Emissionen und Abfälle reduzieren. Dafür plant sie den sogenannten digitalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bierbrauer in der Krise
23.04.2025

Eigentlich feiern die Brauer am 23. April den Tag des deutschen Bieres. Doch auch in diesem Jahr sind die Perspektiven der Branche eher...

DWN
Politik
Politik Spar- und Investitionsunion: Brüssel will die unsichtbare Zollmauer einreißen – und den Finanzsektor revolutionieren
23.04.2025

Brüssels stille Revolution: Wie Kommissarin Albuquerque den europäischen Finanzmarkt neu ordnen will – und dabei an den Grundfesten der...