Finanzen

Krise erfasst Schweizer Großbank UBS: 10.000 Stellen werden gestrichen

Die größte Schweizer Investmentbank will in der globalen Bankenkrise bis zu 10.000 Arbeitsplätze einsparen. Teilbereiche der Handelseinheit sollen ausgelagert werden, um die Eigenkapitalquote von Basel III zu erfüllen.
27.10.2012 22:40
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Griechenland: Immobilienmarkt steht vor dem Kollaps

Die Reformierung des Schweizer Bankensektors macht auch vor der UBS nicht halt. Mindestens 10.000 Arbeitsplätze sind nach Informationen des Telegraph in Gefahr, weil das größte Schweizer Kreditinstitut durch Auslagerungen im Investmentbereich die Eigenkapitalquote erhöhen muss. Die Kürzungen entsprechen 16 Prozent der gesamten Belegschaft.

Sergio Ermotti, Chef der UBS, will durch die Abspaltung des Investmentbereiches Kosten in Höhe von über 100 Milliarden Schweizer Franken sparen. Die UBS will sich künftig auf ihre beiden anderen Kerngeschäfte, das Vermögensverwaltungsgeschäft und das Geschäft auf dem Heimatmarkt konzentrieren.  Investmentbanking wird in Zukunft eine eher marginale Rolle einnehmen. Vor allem komplexe Zinsprodukte, die viel Kapital binden, werden nicht mehr vertrieben.

Die Motivation für die erhöhte Geschwindigkeit bei der Reformierung der UBS liegt einem Bericht der NZZ zufolge in dem Ziel der Bankenleitung, möglichst schnell wieder ein anlegerfreundliches Umfeld erstellen zu können. Ermotti sagte nach Informationen von Bloomberg, er werde alles dafür tun, „um die momentanen Herausforderungen in der Umgebung der Märkte und den Richtungswechsel im Bankensektor zu bewältigen.“

Aber die UBS ist nicht die einzige Schweizer Bank, die mit Engpässen zu kämpfen hat. Die Credit Suisse musste im dritten Quartal einen Gewinneinbruch von 63 Prozent hinnehmen (mehr hier). Auch den Unternehmen geht es schlecht. Die Zahl der Insolvenzen ist im September um 30 Prozent gestiegen (hier). Die Regierung ist indes uneinig über den weiteren Weg der Schweiz durch die Schuldenkrise und über die Haltung gegenüber der EU (hier).

Weitere Themen:

Blocher ruft zu Widerstand gegen „schleichenden EU-Beitritt“ der Schweiz auf

Sizilien-Wahl: Stunde der Wahrheit für Montis Sparpolitik

Deutsche Gold-Rettung: Gauweiler fürchtet halbherzige Aktion der Bundesbank

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt "Aufstehen, hingehen, machen": Thomas Hintsche verkauft seit 30 Jahren gegrillte Würstchen auf dem Markt
08.08.2025

Seit 30 Jahren verkauft Thomas Hintsche Bratwurst, Steak, Buletten und mehr auf dem Markt. Seine Grillskills hat er perfektioniert, kennt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Finanzen
Finanzen Munich Re-Aktie fällt: Rückversicherer spürt Preisdruck trotz Rekordgewinn
08.08.2025

Die Munich Re-Aktie erlebt nach einem Rekordgewinn überraschend Gegenwind. Trotz starker Halbjahreszahlen dämpfen sinkende Preise und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...