Politik

Solarindustrie unter Druck: China verschärft Handelskrieg

Nachdem die EU ankündigte, den Import chinesischer Solarprodukte zu untersuchen, schlägt China zurück. Das Land hat nun selbst Untersuchungen zum Import von Solarprodukten aus der EU eingeleitet. Letztlich muss die europäische Solarindustrie die Probleme am Markt aber nicht allein bei den chinesischen Dumpinglöhnen suchen, sondern vielmehr in der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.
01.11.2012 12:32
Lesezeit: 1 min

Aktuell: TV-Marke Sharp erwartet seinen eigenen Untergang

Die EU wirft China vor, die Solarindustrie mit ungerechtfertigen Subventionen zu unterstützen und dadurch Dumpingpreise bei den Herstellungskosten zu ermöglichen. Nun verschärft sich der Handelskrieg, denn China antwortet mit gleichen Mitteln und nimmt nun die europäischen Importe von Polysilizium genauer unter die Lupe. Hierbei handelt es sich um einen Rohstoff, der für die Produktion von Solarzellen wichtig ist. „Die Untersuchungen sind eine Antwort auf das Vorgehen der EU", so ein chinesischer Analyst zur FT. Mit den Ermittlungen versucht China, seinen Marktanteil von 80 Prozent in Europa zu verteidigen.

Bereits im Vorfeld hatte China ähnliche Untersuchungen gegen Importe aus Südkorea und den USA eingeleitet. In den USA gelten bereits Schutzzölle auf Solarimporte aus China. Darunter ein eigens geschaffener Anti-Subventionsszoll, um gezielt gegen die chinesischen Dumpingpreise vorgehen zu können. China ist der weltgrößte Produzent von Solarzellen, von denen der Großteil exportiert wird.

Insofern ist die chinesische Solarindustrie ein starker Konkurrent für die europäischen Unternehmen. Doch der Plan, China vom europäischen Markt mittels Untersuchungen der EU fern zu halten, geht nicht auf. Letztlich sind nicht einzig die Preise der chinesischen Solarprodukte entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg. Vielmehr haben es die europäischen Unternehmen verschwitzt, auf die eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu achten und sich rigoros auf die staatlichen Subventionen verlassen. Vor allem das kann und wird Ihnen im Zusammenhang mit den chinesischen Konkurrenten zum Verhängnis werden.

Weitere Themen

Issing: Umverteilung der Schulden ist keine Lösung für Europa

Streit spitzt sich zu: Frankreich droht mit Veto gegen EU-Budget

Krise erreicht Lufthansa: Massiver Jobabbau droht

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...