Politik

Füllhorn: Schäuble will Griechenland drei Tranchen auf einmal auszahlen

Lesezeit: 1 min
14.11.2012 02:36
Griechenland soll nach dem Willen von Bundesfinanzminister Schäuble 44 Milliarden Euro auf einmal ausbezahlt bekommen. Das Geld ist vor allem für den Schuldendienst gedacht.
Füllhorn: Schäuble will Griechenland drei Tranchen auf einmal auszahlen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der IWF und die EU haben sich offenbar darauf verständigt, Griechenland im Dezember drei Tranchen auf einen Schlag auszuzahlen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte nach dem Treffen der EU-Finanzminister, dass Griechenland im Dezember 44 Milliarden Euro ausbezahlt werden sollen. Zwei Tranchen sind seit Monaten fällig, für die dritte Rate hat sich Griechenland nach Auffassung der EU durch die beschlossenen Sparmaßnahmen qualifiziert.

Das Geld wird vor allem für den Schuldendienst benötigt. Nach Schäubles Worten sollen etwa fünf Milliarden an den IWF gehen, ein Großteil des Geldes zahlt sich die EU selbst aus, weil es für die Bedienung von Schulden Griechenlands bei der EZB verwendet werden muss. Nur ein geringer Anteil des Geldes verbleibt in Griechenland selbst. Bei den bisherigen Auszahlungen sind jeweils etwa 80 Prozent der Gelder an die Gläubiger Griechenlands gegangen (mehr zu dieser Praxis bei DMN - hier).

Eine Lösung für das Griechenland-Problem ist die Zahlung nicht, weil das Land finanzpolitisch eigentlich nur noch mit einem Perpetuum mobile der Umschuldung beschäftigt ist. Goldman Sachs glaubt, dass Europa auf 80 Milliarden Euro verzichten muss, damit Griechenland überhaupt wieder auf die Beine kommt (mehr dazu hier).

Schäuble will die Gelegenheit der Zahlung jedoch nutzen, um den Griechen noch schärfere Kontrollen für ihr Sparprogramm aufzuerlegen. Zugleich besänftigte Schäuble Frankreich: Er behauptete, dass er niemals eine Kontrolle der französischen Wirtschaft durch Deutschland angeregt habe. So etwas würde er "nicht wagen" sagte Schäuble (mehr zu dem fiskalischen Testballon - hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie man Bankgebühren minimiert: praktische Tipps und Tricks
28.04.2024

Bankgebühren können das monatliche Budget erheblich belasten. In diesem Artikel erforschen wir effektive Strategien, um diese Kosten zu...

DWN
Technologie
Technologie KI gegen Mensch: Büroangestellte sind kaum besorgt um ihre Arbeitsplätze
28.04.2024

Künstliche Intelligenz (KI) wird mal als Weltverbesserer und mal als Jobkiller angesehen. Doch die Angst vor Letzterem ist unter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elektroauto-Krise schwächt deutsche Autokonzerne kaum - bisher
28.04.2024

Trotz der Marktflaute bei E-Autos und der schwachen Nachfrage in Deutschland erwirtschaften Volkswagen und BMW tolle Gewinne. Bei anderen...

DWN
Technologie
Technologie Neurotechnologie und Transhumanismus: Fortschritt, Chancen und Herausforderungen
28.04.2024

Wie sind die aktuellen Trends und potenziellen Auswirkungen von Neurotechnologie? Neben der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich dieser...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...