Politik

Desertec Stiftung steigt aus: Wüstenstrom-Projekt gescheitert?

Lesezeit: 1 min
01.07.2013 09:27
Das Wüstenstrom-Projekt steht vor dem Aus. Die Desertec Stiftung zieht sich aus der gemeinsamen Initiative zurück. Die Vision zur Gewinnung von Strom in der Wüste droht zu scheitern. Rund 20 Unternehmen sind an dem Projekt beteiligt. Das erste Solarkraftwerk ist noch nicht einmal gebaut.
Desertec Stiftung steigt aus: Wüstenstrom-Projekt gescheitert?

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Es sollte Millionen Haushalte mit grünem Strom aus Sonnenenergie versorgen. Doch bevor das erste Kraftwerk überhaupt steht, könnte die gesamte Desertec Industrial Initiative (Dii) schon vor dem Aus stehen. Am Montag teilte das Gründungsmitglied und der Namensgeber der Initiative, die Desertec Stiftung, ihrem Rückzug aus dem Wüstenstrom-Projekt mit.

Die Entscheidung selbst sei bei einer außerordentlichen Sitzung am 27. Juli gefasst worden, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung:

„Mit diesem Schritt zieht die gemeinnützige Stiftung (…) die Konsequenzen aus den unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten bezüglich der zukünftigen Strategie, den Aufgaben und der dafür notwendigen Kommunikation sowie nicht zuletzt des Führungsstils der Dii-Spitze.“

Man wolle mit diesem Schritt „auch vermeiden, unverschuldet in den Sog der negativen Berichterstattung über die Führungskrise und Orientierungslosigkeit des Industriekonsortiums gezogen zu werden“. Der Führungsstreit habe bereits zu erheblichen Irritationen bei den Partnern der DESERTEC Foundation geführt und zerstöre „das Vertrauen und den Ruf in das Konzept von DESERTEC. Dies möchte die Stiftung verhindern“.

20 Unternehmen sind an dem Wüstenstrom-Projekt beteiligt. Erst im Mai wurde mit dem Bau des ersten Kraftwerks in Marokko begonnen – „Sawian 1“. 2016 sollte hier „günstiger und emissionsfreier Strom für eine halbe Million Menschen produziert werden“, hieß es damals. Über die Größe und Kosten des zwischen 600 und 700 Millionen Euro teuren Kraftwerks in Marokko war zuletzt ein Führungsstreit entbrannt.

Doch nicht nur, dass sich mit der Stiftung Desertec ein wichtiges Gründungsmitglied zurückzieht, könnte zum Problem werden. Die Stiftung ist auch noch Namensgeber des Wüstenprojekts und will ihre Rechte daran nicht abgeben – dem Projekt also den Namen entziehen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...

DWN
Politik
Politik Syrien: Übergangsregierung spricht sich gegen schnelle Rückkehr von Flüchtlingen aus
15.01.2025

Deutschland diskutiert über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge. Seit dem Sturz von Baschar al-Assad fällt der Asylgrund für die...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...