Finanzen

Weißrussland: Ansteckung durch Rubel-Verfall

Lesezeit: 1 min
20.12.2014 02:01
Weißrussland hat für alle Devisenkäufe eine Gebühr von 30 Prozent eingeführt. Dadurch möchte das Land die Abwertung der heimischen Währung stoppen. Der weißrussische Rubel verlor im Verlauf des Jahres 15 Prozent an Wert. Zudem soll der Handel mit Russland nicht mehr in Rubel, sondern in Dollar und Euro abgewickelt werden.
Weißrussland: Ansteckung durch Rubel-Verfall

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Weißrussland hat eine Steuer von 30 Prozent auf den Kauf von ausländischen Währungen eingeführt. Sowohl Geschäfts- als auch Privatkunden sollen von der neuen Steuer betroffen sein. Die weißrussische Notenbank meldet, dass die Erhebung einer Steuer auf Devisenkäufe „aufgrund der erhöhten Nachfrage nach ausländischen Währungen im Binnenmarkt“ eingesetzt wurde.

Der weißrussische Rubel hat im Verlauf des Jahres gegenüber dem Dollar rund 15 Prozent an Wert verloren. Alleine am Freitag sackte die weißrussische Währung 5,5 Prozent ab und stand so auf dem schwächsten Niveau seit 1998. Präsident Alexander Lukaschenko hatte zuvor versprochen, dass der weißrussische Rubel trotz der Turbulenzen auf dem russischen Markt gestützt werde. Russland ist der wichtigste Handelspartner Weißrusslands.

Der weißrussische Präsident sagt, dass eine Abwertung des weißrussischen Rubels nicht hingenommen werde. Im Übrigen sei nicht klar, was auf dem russischen Markt noch passieren werde, zitiert ihn die Financial Times. Weiterhin werde Weißrussland von nun an darauf bestehen, den Handel mit Russland in Euro oder Dollar und nicht in Rubel abzuwickeln.

Lukaschenko will Kapitalmarkt-Kontrollen einführen, um die Austauschbarkeit der weißrussischen Währung zu begrenzen. Auch Russland hatte zuvor die Einführung von Kapitalmarkt-Kontrollen angekündigt. Wenn der Rubel-Verfall weiter laufen sollte, wird es immer wahrscheinlicher, dass auch die anderen GUS-Staaten Kapitalmarkt-Kontrollen einführen.

Tadschikistan, Kirgisien, Moldawien und Armenien sind abhängig von den Überweisungen ihrer Landsleute, die als Arbeitsmigranten in Russland tätig sind.

Armeniens Dram hat seit Mitte November gegenüber dem Dollar 17 Prozent an Wert verloren. Der Notenbank-Chef des Landes klassifizierte diese Entwicklung als „Hyper-Abwertung“. Der Vorsitzende der kirgisischen Notenbank, Tolkunbek Abdugylow, sagt, dass Kirgisien die privaten Wechselstuben aufgrund des Anstiegs an Devisenkäufen am Mittwoch schließen könnte.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...