Politik

Deutsche Marine versenkt erste Flüchtlings-Boote

Lesezeit: 1 min
17.05.2015 18:46
Die Bundeswehr hat mit dem Versenken von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer begonnen. Zuvor waren die Passagiere gerettet worden. Eine völkerrechtliche Grundlage für den Einsatz gibt es nicht.
Deutsche Marine versenkt erste Flüchtlings-Boote

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Bundeswehr hat im Mittelmeer vor Libyen sechs Flüchtlingsboote versenkt, nachdem sie zuvor die Insassen gerettet hatte. Das bestätigte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam am Sonntag in Berlin mit, berichtet der rbb in seinem Inforadio. Die Bundeswehr gab an, entsprechende Anweisungen zu haben. Die Marine müsse so verfahren, weil durch die herumtreibenden Flüchtlingsboote andere Schiffe gefährdet werden könnten. Es ist rechtlich unklar, ob dieses Vorgehen gerechtfertigt ist.

Mit der Zerstörung der Flüchtlingsboote will die EU erreichen, dass Schlepper gestoppt und andere Flüchtlinge von der Wahl des Seewegs nach Europa abgeschreckt werden.

Auf die von der EU-Kommission vorgeschlagene Flüchtlings-Quote konnte sich die EU-Staaten dagegen nicht einigen. Frankreich und Polen haben erklärt, eine Quote abzulehnen.

Die EU hatte vor einiger Zeit beschlossen, gegen Flüchtlingsboote mit militärischen Mitteln vorgehen zu wollen. Es war jedoch erwartet worden, dass ein solches Vorgehen erst nach einem entsprechenden Beschluss der UN beginnen würde.

Die EU-Aktion wird von Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert. Es wird befürchtet, dass bei dem Einsatz auch Zivilisten gefährdet sind.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...