Gemischtes

DWN gehen rechtlich gegen US-Magazin Vice vor

In der deutschen Online-Ausgabe des US-Magazins Vice wird den DWN eine Haltung unterstellt, die sich gegen die deutsche Gesellschaft richte. Der Verlag der DWN hat gegen diese Rufschädigung rechtliche Maßnahmen ergriffen.
27.11.2015 21:17
Lesezeit: 1 min

Das US-Magazin Vice aus dem Hause Murdoch (Fox News) hat auf seiner deutschsprachigen Website den Deutschen Wirtschafts Nachrichten unterstellt, Panikmache zu betreiben und die Frage in den Raum gestellt, ob die publizistische Tätigkeit der DWN nicht bloß darauf abziele, „möglichst viele Leichtgläubige auf ihre Seite zu locken und so richtig viel Geld zu verdienen“. Das Magazin fragt, „ob – wie bei vielen Verschwörungstheoretikern – noch viel unangenehmere Absichten dahinterstecken“. Diese Behauptung verlinkt auf einen anderen Text, in dem es heißt: „Glaubt man an gesellschaftliche Verschwörungen, nimmt man letztendlich einen Standpunkt ein, der sich gegen die Gesellschaft richtet. Und das ist der Punkt, an dem es anfängt, gefährlich zu werden.“

Die Unterstellung, die DWN vertreten eine gesellschaftsfeindliche Gesinnung, ist nach Ansicht der Rechtsabteilung, der Redaktion und des Verlags nicht durch das von den DWN stets verteidigte Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Es stellt den Tatbestand der Schmähung und der Rufschädigung dar, gegen die der Verlag der DWN rechtliche Schritte eingeleitet hat.

Gegen die zahlreichen sachlichen Fehler des von Matern Boeselager verfassten Artikels behält sich die Redaktion der DWN rechtliche Schritte vor. Der von Matern Boeselager aus dem Kontext als gesellschaftsfeindlich interpretierbaren Vorwurf an die DWN besteht darin, dass die DWN die Nato und die Berichterstattung der Bild-Zeitung zum Abschuss einer russischen Maschine durch die türkische Luftwaffe nicht Nato-freundlich analysiert haben.

Weder der Redaktion der DWN noch dem Bonnier-Verlag als Mehrheitseigentümer wurde vor Veröffentlichung Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben.

Wir vertreten die Auffassung, dass es kein Teil einer öffentlichen Diskurses sein kann, wenn ein Medium einem anderen unterstellt, es nehme „einen Standpunkt ein, der sich gegen die Gesellschaft richtet“. Aus den publizistischen Grundsätzen des Bonnier-Verlags, aus dem Impressum der DWN, aus unserer Zugehörigkeit zum Verband der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ) und aus unserer täglichen Berichterstattung ist zu erkennen, dass die DWN keinen Standpunkt einnehmen, der sich gegen die Gesellschaft richtet.

Die DWN wird sich gegen rufschädigende Behauptungen stets rechtlich zur Wehr setzen. Gerade von einem US-Magazin erwarten wir, dass es das in den USA hoch gehaltene Recht auf freie Meinungsäußerung nicht in einem europäischen Land dazu missbraucht, um Geschäftsschädigung an Mitbewerbern zu betreiben.

Mit einem Abonnement des DWN-Magazins können Sie die Redaktion in ihrer Unabhängigkeit unterstützen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse: Attraktive Benefits als Alternative zur Gehaltserhöhung
13.08.2025

Smartphone, Kita-Gebühr, Rad oder Deutschlandticket: Mit diesen zehn Gehaltsextras können Beschäftigte Steuern und Abgaben sparen. Wie...

DWN
Politik
Politik Ukraine vor strategischem Kipp-Punkt: Russlands Vorstoß könnte Verhandlungsmasse für Putin werden
13.08.2025

Während die Front im Donbass unter schwerem Druck steht, dringt Russland kurz vor dem Trump-Putin-Gipfel tief in ukrainisches Gebiet vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Renk-Aktie legt kräftig zu: Starke Auftragslage beflügelt Anleger
13.08.2025

Die Renk-Aktie überrascht Anleger mit starken Quartalszahlen und einem klaren Aufwärtstrend. Doch wie nachhaltig ist der Erfolg des...

DWN
Finanzen
Finanzen Eckert-Ziegler-Aktie stürzt ab – oder doch nicht? Was hinter dem vermeintlichen Kursverlust steckt
13.08.2025

Die Eckert Ziegler-Aktie zeigt zur Wochenmitte einen drastischen Kursrückgang – doch der Grund ist überraschend harmlos. Tatsächlich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen TUI-Aktie: Tui profitiert von der Reiselust – Kreuzfahrten boomen
13.08.2025

Tui hat von April bis Juni gut verdient. Vor allem Hotels und Kreuzfahrten liefen stark. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr steigt.

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland: Verbraucherpreise steigen auch im Juli um 2,0 Prozent
13.08.2025

Teure Energiepreise, steigende Lebensmittelpreise: Im Schnitt haben die Verbraucherpreise in Deutschland im Juli mit 2,0 Prozent zum...

DWN
Finanzen
Finanzen Weniger Steuerprüfung, weniger Nachzahlungen: Finanzbehörden prüfen weniger
13.08.2025

Die Steuernachzahlungen gehen in Deutschland zurück, denn Steuererklärungen von Betrieben werden immer weniger geprüft. Personalmangel...

DWN
Politik
Politik Wenn der Unterhalt ausbleibt: Staatliche Vorschüsse für Alleinerziehende kosten Milliarden
13.08.2025

Alleinerziehende Elternteile, größtenteils Mütter, erhielten 2024 einen Unterhaltsvorschuss in Milliardenhöhe: Weil...