Finanzen

Dax fällt nach schwachen Vorgaben aus Asien

Lesezeit: 2 min
28.04.2016 10:06
Der deutsche Leitindex ist mit Verlusten in den Handel gestartet. Zuvor hatte das Stillhalten der japanischen Notenbank Anlegern zufolge für Verluste in Japan gesorgt – der japanische Yen stieg daraufhin so stark wie seit drei Monaten nicht mehr.
Dax fällt nach schwachen Vorgaben aus Asien

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Dax verlor zur Eröffnung 0,8 Prozent auf 10.222 Punkte, wie Reuters berichtet. Der Handelstag steht Beobachtern zufolge wohl noch im Zeichen der Geldpolitik: die Bank von Japan verzichtete auf die erhoffte erneute Lockerung der Geldpolitik. Bei der Fed bemängelten Börsianer klare Hinweise auf die Aussichten für die US-Geldpolitik.

Bei den Unternehmen stand die Aktie der Deutschen Bank im Fokus. „Vor- und Nachsteuer-Ergebnis lagen über den reduzierten Erwartungen“ sagte Marktanalyst Heino Ruland vom Brokerhaus ICF. Offenbar trage der eingeschlagene Sparkurs Früchte. Die Aktie stieg um 3,4 Prozent.

Im MDax gehörten Titel von Wacker Chemie mit einem Kursplus von 1,9 Prozent zu den Favoriten. Umsatz und Gewinn des Chemiekonzerns gingen im ersten Quartal zwar zurück, dennoch hob das Unternehmen seine Gesamtjahresziele an. Die Papiere von Airbus fielen dagegen um 4,6 Prozent. Der Flugzeugbauer verdiente im ersten Quartal weniger.

Die japanische Notenbank hatte die Anleger an den fernöstlichen Aktienbörsen am Donnerstag zuvor verstimmt. Es herrsche Enttäuschung am Markt, dass die Währungshüter im Kampf gegen die Konjunkturflaute auf eine weitere Öffnung der Geldschleusen verzichteten, sagten Händler. In Tokio gab der Leitindex Nikkei daraufhin anfängliche Gewinne wieder ab. Er schloss 3,61 Prozent im Minus bei 16.666 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 3,16 Prozent auf 1340 Punkte.

Zu den größten Verlierern zählten Exportwerte. Die Aktien des Autobauers Toyota fielen um 3,27 Prozent. Die Papiere des Rivalen Nissan rutschten um 4,31 Prozent ab. Gegen den Trend legten Aktien von Mitsubishi Motor um mehr als sechs Prozent zu. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass die Verbrauchsdaten seiner Fahrzeuge in den USA korrekt gewesen seien. Der Markt nahm diese Nachricht positiv auf, nachdem die Aktien des Unternehmens wegen Unkorrektheiten bei Verbrauchsdaten drastisch eingebrochen waren.

Viele andere asiatische Börsen lagen ebenfalls im Minus. Die wichtigsten Indizes in Schanghai verloren knapp ein Prozent. In Hongkong herrschte indes Kaufstimmung. Der Hang-Seng-Index lag 0,33 Prozent im grünen Bereich. Auch die australische Börse legte zu. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans lag leicht im Plus.

Die Zinsentscheidung der japanischen Notenbank gab auch der Währung des Landes einen kräftigen Auftrieb. Ein Dollar verbilligte sich um bis zu 2,4 Prozent auf 108,81 Yen. Das ist der größte Kursrutsch seit etwa drei Monaten. „Es war unvermeidlich, dass der Yen die Kursverluste, die er wegen der Spekulationen um eine geldpolitische Lockerung gemacht hatte, wieder aufholt“, sagte Koji Fukaya, Chef des Vermögensverwalters FPG.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...