Der Audi-Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler und Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch kündigten am Montag auf einer Betriebsversammlung an, dass die Beschäftigungsgarantie zunächst um weitere zwei Jahre verlängert werde, so Reuters. "Gerade in unsicheren Zeiten wollen wir unseren Mitarbeitern eine Garantie geben", sagte Stadler. Um die zuletzt schwächelnde VW-Tochter wieder nach vorn zu bringen, sollen weitere Verhandlungen folgen. Die Vereinbarung namens "Audi.Zukunft" soll im Laufe von 2017 abgeschlossen werden und eine Jobgarantie bis weit ins nächste Jahrzehnt beinhalten.
Die Dauer der Beschäftigungssicherung ist Teil der Gespräche. Betriebsratschef Mosch sagte, Audi müsse fit für die Zukunft werden, "und zwar mit allen Audianern an Bord". Am Stammsitz Ingolstadt arbeiten gut 44.000 Menschen, in Neckarsulm mehr als 16.600. Die von der Dieselaffäre gebeutelte Konzernmutter Volkswagen hatte kürzlich den Abbau von 23.000 Arbeitsplätzen in Deutschland angekündigt; betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2025 ausgeschlossen. Die Beschäftigten des Lastwagenbauers MAN, der ebenfalls zu VW gehört, haben - nach der Streichung von 1800 Jobs - eine Jobgarantie bis mindestens 2025.
Audi will mit der Vereinbarung die Kernpunkte der Unternehmensstrategie 2025 umsetzen und sich so für die branchenweite Veränderung hin zu mehr Elektromobilität und Digitalisierung rüsten. Im Zuge der Verhandlungen will der Vorstand auch die Effizienz der deutschen Werke steigern. Welchen Beitrag die Beschäftigten leisten sollen, ist offen. Audi wollte kürzlich eine von drei - teuren - Nachtschichten in Ingolstadt streichen und eine halbe in Neckarsulm. Der Betriebsrat lehnte dies ab und rang dem Management eine Veränderung der Taktzeiten in der Produktion ab, mit der allerdings kaum Geld gespart werden dürfte. Im Zuge dieser Verhandlungen wurde die erste Verlängerungsetappe der Jobgarantie vereinbart