IWF-Chefin Christine Lagarde ist im Prozess um eine Millionen-Zahlung an den Unternehmer Bernard Tapie schuldig gesprochen worden. Der Gerichtshof der Republik sah es in dem am Montag veröffentlichten Urteil als erwiesen an, dass sie als frühere französische Finanzministerin fahrlässig gehandelt hat. Die Anwälte Lagardes erwägen eine Berufung. Ein IWF-Sprecher kündigte nach dem Urteil baldige Beratungen des IWF-Direktoriums über den Ausgang des Prozesses an.
Schon während des Prozesses hatte sich abgezeichnet, dass das Gericht die Vorwürfe nicht so entspannt sehen würde wie Lagarde selbst.
Eine Strafe gegen Lagarde verhängte der Gerichtshof der Republik am Montag in Paris allerdings nicht. Lagarde saß wegen einer staatlichen Schadenersatzzahlung von mehr als 400 Millionen Euro an den Geschäftsmann Bernard Tapie im Jahr 2008 auf der Anklagebank.
Lagarde hatte für den Prozess Urlaub vom IWF genommen. Es ist unklar, ob die Verurteilung ihrer weiteren Karriere schaden wird. Ihr Vertrag wurde erst vor wemigen Monaten erneut verlängert. Die IWF kann sich daher vermutlich nur mit hohen Kosten von seiner Chefin trennen. Die Mittel für den IWF kommen aus Steuergeldern aus aller Welt.