Finanzen

Auf Geheiß von Brüssel: EZB muss Geld nach Serbien pumpen

Die EU-Kommission treibt den Beitritt Serbiens voran. Voraussetzung für eine erfolgreiche Aufnahme ist, dass möglichst viel Geld nach Serbien gepumpt wird. Die von der Politik ganz und gar unabhängige EZB folgt der Aufforderung aus Brüssel.
01.02.2013 01:02
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Niederlande machen Druck: Es muss ein Recht auf EU-Austritt geben

Seit zwei Jahren finanziert die Europäische Zentralbank im Rahmen eines Kooperationsprogramms die Nationalbank von Serbien (NBS). Am Donnerstag beschloss die EZB zusammen mit den 21 Nationalbanken des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) und der EU-Kommission nun, die Finanzierung der NBS zu verlängern. Wie die Deutsche Bundesbank mitteilte, soll das Programm bis Ende 2013 fortgesetzt werden. Um diese Verlängerung zu finanzieren wird „Restbetrag der ursprünglich von der EU im Rahmen ihres Heranführungsinstruments IPA (Instrument for Pre-Accession Assistance) für das Projekt bereitgestellten Finanzmittel“ in Höhe von 2,5 Millionen Euro verwendet, so die Bundesbank.

Ziel dieser Finanzierung sei die Stärkung der „institutionellen Fähigkeiten der NBS“, erklärte die Bundesbank. Die Serbische Nationalbank soll bei der Vorbereitung zum Beitritt der Zentralbank zum Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) unterstützt werden. Dieser erfolge, sobald Serbien die Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der EU erfülle.

So werden weitere Strategien und interne Grundsätze ausgearbeitet, damit die NBS den Zentralbankstandards der EU hinsichtlich des Berichtswesens, der Informationstechnologie und der Rechnungslegung entspricht. Zusätzlich dazu solle „die ökonomische Modellierung und Krisenreaktionsfähigkeit der NBS auf dem Gebiet der Finanzstabilität“ verbessert werden.

Der EU-Beitritt Serbiens gilt Kennern der Lage als wirtschaftlich und politisch sinnlos: Das Land ist seit dem Zusammenbruch des Kommunismus nicht auf die Beine gekommen. 60.000 Firmen sind bankrott. Immer noch dominieren Staatsbetriebe das Wirtschaftsleben. Die Korruption blüht, die Staatswirtschaft läuft wie eh und je (mehr zur Lage in Serbien - hier).

Weitere Themen

Pimco-Chef: Finanzmärkte stehen vor einer „Supernova“-Explosion

Marc Faber: Geldschwemme treibt Aktienmärkte in den Crash

Rasmussen: Sparkurs in Europa gefährdet Schlagkraft der Nato

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...