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Die dpa berichtet:
Die Zahl der Kinder mit Hartz IV ist bis vergangenen Dezember auf rund 1,6 Millionen gestiegen. Ein Jahr zuvor waren es erst rund 1,54 Millionen. Im Dezember 2013 lag die Zahl noch unter 1,5 Millionen. Das geht aus Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) für die Linksfraktion im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Montag vorlagen.
Der Anstieg gehe vor allem auf die wachsende Zahl ausländischer Kinder zurück, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten, sagte ein BA-Sprecher in Nürnberg. Bereits im April hatte die BA Zahlen vorgelegt, die zeigten, dass die stärkere Flüchtlingszuwanderung in den vergangenen beiden Jahren auch die Zahl der auf Hartz IV angewiesenen Kinder steigen ließ. Die Zahl der in Hartz-Familien lebenden deutschen Kinder sank dagegen.
Das Bundessozialministerium gab zu bedenken, es greife zu kurz, Hartz-IV-Bezug als Maßstab für Kinderarmut zu nehmen. «Kinderarmut ist immer Familienarmut», sagte sie. Zwei Millionen Kinder sind laut Armuts- und Reichtumsbericht des Ministeriums von Armut bedroht, weil kein Elternteil erwerbstätig ist oder ein Alleinverdiener nur in Teilzeit arbeitet.
Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte der dpa: «Die massiv gestiegenen Zahlen von Kindern in Hartz IV unter der jetzigen Regierung sind ein Armutszeugnis für die große Koalition.» Hier paare sich Ignoranz mit Unfähigkeit auf Kosten der Jüngsten. «Es ist skandalös, dass Familienplanung heute oftmals Armutsrisiko für Kinder bedeutet.» Bartsch hatte im Dezember ein Netzwerk von Experten und Politikern gegen Kinderarmut in Deutschland gegründet.
«Trotz wachsender Steuereinnahmen im Milliardenbereich halten CDU/CSU und SPD das Ausmaß an Kinderarmut in Deutschland anscheinend nicht für handlungsbedürftig», sagte er.