Politik

Schweizer Anlegerschützer: Strafanzeige gegen Novartis wegen Millionenabfindung

Über sechs Jahre soll der scheidende Novartis-Präsident Vasella jeweils zwölf Millionen Franken erhalten. Der Zürcher Anwalt kritisiert, dass das Unternehmen und Vasella damit 72 Millionen an den Aktionären „vorbeischmuggeln“ wollen. Die verpflichtende Offenlegung der Abfindung in der Bilanz habe nicht stattgefunden.
18.02.2013 15:55
Lesezeit: 1 min

Insgesamt 72 Millionen Franken soll der Chef des Pharma-Unternehmens Novartis, Daniel Vasella, als Abfindung erhalten, wenn er nach seiner Zeit weiter als Berater für das Unternehmen tätig bleibt und nicht für einen Konkurrenten arbeitet. Nach massiver Kritik aus der Bevölkerung im Anschluss an die Bekanntgabe dieser Vereinbarung, geht nun der Zürcher Anwalt und Anlegerschützer Hans-Jacob Heitz dagegen vor: Er stellte eine Strafanzeige gegen Vasella, den Vergütungsausschuss des Verwaltungsrates und gegen den Schweizer Pharmariesen Novartis selbst.

„Das Hauptärgernis ist für mich, dass man die Rechte der Aktionäre unterlaufen hat“, sagte Heitz als er vor den Augen etlicher Journalisten, die Strafanzeige an die Basler Staatsanwaltschaft per Post abschickte. Er wirft den Beschuldigten ungetreue Geschäftsbesorgung und unwahre Angaben im kaufmännischen Gewerbe vor, so die NZZ. „Im Aktienrecht gibt es die Bestimmung, dass Vergütungen jeder Art gegenüber dem Aktionär in der Bilanz offen gelegt werden müssen“, betonte Hetz. „Das hat nicht stattgefunden“.

Heitz hofft, dass die zuständige Staatsanwaltschaft seinen eingereichten Antrag und die Sicherungsmaßnahme sofort prüfe, um die Auszahlung der Abfindung zu blockieren. Hinter der Strafanzeige stehen zudem mehrere Privatanleger. Der Erfolg der Anzeige stehe und falle nun mit der Handlung der Staatsanwaltschaft. „Die kann das mit einem Federstrich vom Tisch wischen“, so Heitz.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Analyse: „Achse des Bösen“ knistert – Iran hat keine Freunde
30.06.2025

Die „Achse des Bösen“ wackelt: Nach den westlichen Angriffen auf Iran schweigen Russland, China und Nordkorea auffällig. Für den...

DWN
Politik
Politik Iran droht Trump indirekt mit dem Tod – Waffenruhe in Gaza in Sicht?
30.06.2025

Zwischen Drohungen, Diplomatie und geopolitischem Kalkül: Der Iran richtet scharfe Worte an Donald Trump und spricht gleichzeitig über...

DWN
Politik
Politik Citigroup-Chefin sieht Revolution der Wirtschaft: Größer als Trumps Handelskrieg
30.06.2025

Citigroup-Chefin Jane Fraser sieht im Exklusiv-Interview die KI als größte Umwälzung seit Jahrzehnten. Trump, Handelspolitik und Zölle...

DWN
Panorama
Panorama Merz-Fake News: Warum sich Falschnachrichten über Kanzler Merz derzeit so stark verbreiten
30.06.2025

Gezielte Falschinformationen, manipulierte Videos und absurde Behauptungen über Kanzler Merz fluten die sozialen Netzwerke. Was steckt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Payback-Punkte sammeln mit der Girocard: Sparkassen schließen sich an
30.06.2025

Payback kooperiert jetzt mit den Sparkassen – ein wichtiger Schritt für das größte Bonusprogramm Deutschlands. Doch wie funktioniert...

DWN
Politik
Politik Wadephul in Kiew: Waffenhilfe für die Ukraine geht weiter
30.06.2025

Die Ukraine steht unter schwerem Beschuss – und Deutschland will helfen. Außenminister Wadephul reist nach Kiew und bekräftigt die...

DWN
Politik
Politik Kann Trump den Fed-Chef feuern? Das gefährliche Machtspiel beginnt
30.06.2025

Donald Trump legt sich erneut mit US-Notenbankchef Jerome Powell an. Doch darf der Präsident den Chef der mächtigsten Zentralbank der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliardäre wetten gegen Amerika – Kommt die große Europa-Rally?
30.06.2025

US-Aktien galten lange als die Könige der Rendite. Doch jetzt wittern Großanleger bessere Chancen in Europa. Ein gefährlicher Trend für...