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Lauda reicht Air-Berlin-Reste an Ryanair weiter

Lesezeit: 2 min
20.03.2018 12:55
Niki Lauda hat Ryanair einen clever eingefädelten Deal ermöglicht.

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Der Billigflieger Ryanair steigt bei der Fluggesellschaft des früheren österreichischen Rennfahrers Niki Lauda, Laudamotion, ein. Wie Ryanair am Dienstag mitteilte, kauft der Konzern in einem ersten Schritt knapp ein Viertel an der ehemaligen insolventen Air-Berlin-Tochter. Danach soll der Anteil abhängig von der Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter so rasch wie möglich auf 75 Prozent aufgestockt werden. Nach der Pleite hatten mehrere Fluglinien um die österreichische Niki gebuhlt, darunter die Lufthansa mit ihrer Billigmarke Eurowings und die britische IAG mit ihrer Tochter Vueling. Den Zuschlag hatte aber Lauda bekommen. "Da können sich Eurowings und Vueling gut anschnallen", sagte dieser nun der Konkurrenz den Kampf an.

Es ist anzunehmen, dass der Deal mit Lauda in seinen Grundzügen schon länger diskutiert worden ist. Lauda hatte bisher kein schlüssiges Konzept vorgelegt, sondern sich - im Unterschied zu seinen früheren Engagements - eher bedeckt gehalten. Ryanair kann sich mit dem Deal an Easyjet schadlos halten: Die Briten hatten nach der Air Berlin-Pleite wichtig Slots erhalten. Für die Lufthansa ist der Deal kein großes Problem, weil die Airline mit Lauda einen Leasing-Vertrag über die Flugzeuge abschließen will.

Für die Beteiligung an der nun umbenannten Laudamotion zahlt Ryanair insgesamt weniger als 50 Millionen Euro. Weitere 50 Millionen Euro wollen die Iren für die Gründungsphase im ersten Jahr und die Betriebskosten bereit stellen. Der frühere Formel-1-Weltmeister Lauda werde den Vorstand der Fluglinie leiten und die Umsetzung der Strategie überwachen, hieß es. Lauda lud Journalisten kurzfristig zu einem Flug von Wien nach Düsseldorf ein und verkündete den Deal an Bord. Laudamotion bekomme auch einen neuen Look, sagte er auf einer Pressekonferenz am Düsseldorfer Flughafen. "Ende des Jahres gibt es ein Rebranding, dann werden die Flieger neu bemalt."

Es besteht kein Zweifel, dass die Reste der Air Berlin so stark als möglich in die Ryanair integriert werden sollen. Zunächst dürfte allerdings einige kosmetische Maßnahmen erfolgen, um nicht die Kartellbehörden auf den Plan zu rufen.

Ryanair will der Fluglinie finanziell unter die Arme greifen und sechs Flugzeuge für den Sommerflugplan 2018 zur Verfügung stellen. Die Laudamotion-Flotte werde damit auf 21 Flugzeuge aufgestockt. Im dritten Jahr soll die Fluggesellschaft profitabel operieren können. "Laudamotion wird von der Partnerschaft stark profitieren. Die Airline bekommt damit Zugang zur Ryanair-Flotte und unseren finanziellen Ressourcen", erklärte Ryanair-Chef Michael O'Leary.

Lauda hatte die ehemalige Air-Berlin-Tochter Niki 2003 gegründet und 2011 an Air Berlin verkauft. Ende Januar erhielt er für 50 Millionen Euro den Zuschlag für die Fluglinie. "Mein Plan ist, die Laudamotion so aufzustellen, dass ich mich im neuen Bereich der Low-Cost-Airlines richtig festsetzen kann", sagte er in Düsseldorf. "Mit dem Turbo, den ich durch Ryanair bekomme, brauche ich nicht lange denken."

Die Gespräche mit der Lufthansa-Billigtochter Eurowings über einen Leasingvertrag will Lauda fortsetzen. Man warte nur auf das grüne Licht der deutschen Kartellbehörden. "Österreich haben wir schon fast, Deutschland wurde heute angefragt. Ich sehe aber kein Problem, dass das genehmigt wird", sagte Lauda. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte sich auf der Bilanzpressekonferenz vergangene Woche zuversichtlich geäußert, in den nächsten Tagen eine Leasing-Vereinbarung mit Laudamotion abschließen zu können. Ursprünglich wollte die Lufthansa im Zuge der Insolvenz von Air Berlin die österreichische Tochter Niki übernehmen. Der Deal platzte jedoch, da sich die Lufthansa wegen kartellrechtlicher Bedenken der EU-Kommission gegen eine Übernahme entschied.


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