Politik

Eskalation zwischen China und USA trifft deutsche Unternehmen

Lesezeit: 1 min
19.06.2018 13:01
Deutsche Unternehmen werden im Handelskrieg zwischen den USA und China alles andere als die lachenden Dritten sein.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

DIHK-Chef Eric Schweitzer hat angesichts der drohenden Eskalation im Handelsstreit zwischen den beiden weltweit führenden Wirtschaftsmächten USA und China vor Gefahren für Deutschland gewarnt. "Es ist fünf vor Zwölf: Wenn das zur Disposition stehende Handelsvolumen von mehreren hundert Milliarden Dollar tatsächlich mit neuen Zöllen belegt wird, kommt auch die deutsche Wirtschaft alles andere als ungeschoren davon", warnte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Handelskrieg dürfte sich in den kommenden Wochen verschärfen: Die chinesische Zentralbank ist am Dienstag mit einem überraschenden Stimulus-Paket den Banken entgegengekommen, um die Folgen der Strafzölle abzufedern.

Schweitzer verweis auf die vielen deutschen Unternehmen, die sowohl in den Vereinigten Staaten als auch China engagiert sind. "Sie beschäftigen in beiden Wirtschaftsräumen jeweils annähernd eine Millionen Menschen in ihren Betrieben", erklärte er. Viele ihrer Produkte würden dabei auch über den Pazifik hinweg gehandelt. Diesen Unternehmen drohten nun schwere Behinderungen.

Aber auch dem Welthandelssystem drohe Schaden. "Unsere Wirtschaft profitiert vom globalen Handel – wie auch die USA und China", betonte er. "Am Ende werden alle Produkte einfach teurer, ohne dass irgendjemand davon einen Mehrwert hätte". Die Welt brauche nicht mehr und höhere Zölle, sondern weniger Zölle und Handelsbarrieren sowie mehr gemeinsame Spielregeln für guten und fairen Handel. "In Europa müssen wir deshalb viel mehr für offene Märkte eintreten".

US-Präsident Donald Trump hatte am Montag angekündigt, weitere Warenimporte seines Landes aus der Volksrepublik im Umfang von 200 Milliarden Euro mit Zöllen in Höhe von zehn Prozent zu belegen, sollte die Regierung in Peking ihre geplanten Vergeltungszölle für vorherige US-Importaufschläge umsetzen. China hatte das mit der Drohung weiterer Gegenmaßnahmen beantwortet. Damit droht sich die Zollschraube im Handel zwischen den Ländern immer rascher zu drehen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Panorama
Panorama Vor UN-Klimakonferenz: Studie präsentiert alarmierende Daten
08.10.2024

Ein Forscherteam hat 35 planetare Lebenszeichen analysiert. Über zwei Drittel dieser Daten zeigen einen besorgniserregenden Trend - es...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Habeck will Langzeitarbeitslosen Arbeit bezahlen - mit 1000 Euro Motivationsprämie zusätzlich
08.10.2024

Ab Januar 2025 sollen Arbeitslose mit einer „Anschubfinanzierung“ von 1.000 Euro belohnt werden, wenn sie einen längerfristigen Job...

DWN
Panorama
Panorama Bahn bald 23 Prozent teurer? Länder warnen vor Erhöhung der „Schienenmaut“
08.10.2024

Die Nutzung der Schiene soll ab 2026 drastisch teurer werden - obwohl besagte Schiene nicht im allerbesten Zustand ist. Ganz im Gegenteil....

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuerreform 2025: Wie viel Grundsteuer muss ich zahlen?
08.10.2024

Millionen Haushalte müssen mit deutlich höheren Kosten rechnen und es gibt bei der Grundsteuer auf Immobilien große Unterschiede. Je...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China verhängt Anti-Dumping-Maßnahmen auf EU-Brandy
08.10.2024

China hat vorläufige Anti-Dumping-Maßnahmen gegen europäischen Branntwein (Brandy) verhängt. Hintergrund ist der andauernde...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten dämpfen Zinssenkungshoffnungen – Chinainvestoren jubeln
08.10.2024

Es bleiben spannende Zeiten: In den USA dürfte die Zeit der großen Zinsschritte bereits wieder vorbei sein, China könnte die Talsohle...

DWN
Politik
Politik Nahost-Konflikt: Steinmeier sieht Deutschland in einem Spannungsfeld wegen Hamas
08.10.2024

Ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel bewertet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Situation in Deutschland als...

DWN
Politik
Politik Ungarn fordert Ausstieg aus EU-Asylregeln - Konflikt mit Brüssel
08.10.2024

Ungarn hat in einem Brief an die EU-Kommission offiziell gefordert, aus den bestehenden EU-Asylregeln auszusteigen. Der ungarische...