Politik

Syrien: Russland warnt vor Giftgas, USA bereiten Eingreifen vor

Lesezeit: 1 min
08.09.2018 20:11
Russland rechnet mit einem Giftgas-Einsatz in Idlib am Sonntag, die USA bereiten für diesen Fall einen Militärschlag vor.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das russische Militär gibt an, "unwiderlegbare" Informationen darüber erhalten zu haben, dass Terrorgruppen, einschließlich Jabhat an-Nusra am vergangenen Sonntag in der syrischen Provinz Idlib zusammengekommen sind, um einen Giftgas-Anschlag vorzubereiten. Dies teilte der Sprecher des russischen Verteigungsministeriums, Igor Konaschenkow, laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti am Samstag mit. Die Militanten hätten demnach die letzten Vorbereitungen für chemischen Angriffe getroffen, die von der syrischen Armee in den Städten Jisr asch-Shugur, Serakab, Taftanaz und Sarmin erwartet werden. Konaschenkow sagte: "Die volle Bereitschaft aller Beteiligten, die Provokationen durchzuführen, wird bis zum Abend des 8. September sichergestellt." Konaschenkow sagte, dass die Terroristen ein "besonderes" Signal von einigen "ausländischen Freunden der syrischen Revolution" erhalten werden, um die Operation zu starten. Details über ihre Erkenntnisse nannten die Russen nicht.

Auch die Amerikaner bereiten sich auf ein Eingreifen vor. Sie geben jedoch an, dass sie eingreifen würden, wenn die Syrische Armee Giftgas einsetzen solle. Der US-Sonderbeauftragte Jim Jeffrey hatte am Donnerstag in Washington gesagt: "Es gibt viele Beweise, dass chemische Waffen vorbereitet werden." Auch die USA nannten keine Details über ihre Erkenntnisse.

Die Vereinigten Staaten könnten Informationen über Vorbereitungen für einen angeblichen Angriff mit dem Einsatz chemischer Waffen in der syrischen Idlib nach Russland über bilaterale Leitungen weiterleiten, wenn Washington solche Informationen habe, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitag: "Wir haben sichtbare Beweise in Bezug auf die Vorbereitungen für einen Angriff mit chemischen Waffen durch Terroristen. Wir haben nicht nur darüber gesprochen, sondern sachliche Beweise geliefert. Wenn die USA einige sachliche Beweise haben, können sie uns diese über unseren bilateralen Kanäle zukommen lassen."

Über eine militärische Operation der Amerikaner gebe es laut Reuters einen "Routinedialog" mit Präsident Donald Trump, sagte Generalstabschef Joseph Dunford am Samstag auf einer Indien-Reise vor Journalisten. Es sei allerdings noch keine Entscheidung gefallen, ob die Vereinigten Staaten militärische Gewalt anwenden würden, sollte Syrien chemische Waffen bei einem Angriff auf Idlib einsetzen. Trump sei über die Entwicklung solcher Optionen unterrichtet worden.

Dunford sagte, Trump erwarte, dass das US-Militär Optionen vorbereite. Trump hatte zwei Mal - im April 2017 und im April 2018 - wegen Vorwürfen des Einsatzes von Chemiewaffen syrische Stellungen bombardieren lassen. Dunford sagte, er wisse nicht, ob irgendetwas die Offensive auf Idlib noch abwenden könne. Auch Frankreich hat die Regierung in Damaskus vor dem Einsatz von C-Waffen gewarnt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Immobilien
Immobilien Haus & Grund rät zu Geduld: Bei Grundsteuer auf neuen Bescheid warten
21.12.2024

Im Durchschnitt sollte es nicht teurer werden, das war das Versprechen der Grundsteuer-Reform. Doch noch immer wissen viele nicht, wie viel...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...