Finanzen

Malaysia fordert Milliarden-Strafe von Goldman Sachs

Lesezeit: 1 min
22.12.2018 19:15
Malaysia fordert im Skandal um den Staatsfonds 1MDB einem Zeitungsbericht zufolge Milliarden Dollar Entschädigung von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Malaysia fordert Milliarden-Strafe von Goldman Sachs

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Malaysia fordert im Skandal um den Staatsfonds 1MDB einem Zeitungsbericht zufolge 7,5 Milliarden Dollar Entschädigung von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Summe sei damit deutlich höher als die 1,8 Milliarden Dollar, welche die Bank bereits zurückgestellt habe, sagte der malaysische Finanzminister Lim Guan Eng der Financial Times vom Freitag.

Derzeit liefen keine Verhandlungen mit der Bank, allerdings könnte die am Montag eingereichte Anklage das Geldhaus zu Gesprächen bewegen. Ein Goldman-Sprecher sagte, die Bank werde sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen. "Die Anleihen, die 1MDB auf den Markt gebracht hat, sollten Malaysia dienen; stattdessen wurde ein großer Anteil dieser Mittel zum Wohl von Regierungsmitgliedern und ihren Angehörigen gestohlen."

Goldman Sachs hatte drei Anleihe-Emissionen von 1MDB im Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Dollar begleitet und kassierte dafür 600 Millionen Dollar an Gebühren. Kritiker werfen dem Geldhaus vor, höhere Gebühren einkassiert zu haben als sonst üblich. Goldman führte dagegen ungewöhnlich hohe Risiken zur Begründung an.

Auch in Singapur wird einem Bloomberg-Bericht zufolge gegen Goldman-Sachs in dem Fall ermittelt. Der inzwischen abgewählte malaysische Ministerpräsident Najib Razak hatte 1MDB 2009 zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung aufgelegt. Das US-Justizministerium mutmaßt, dass hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner mehr als 4,5 Milliarden Dollar aus dem Fonds veruntreuten. Najibs Rolle in dem Skandal war eine der Hauptgründe für seine Abwahl. Bei einer Hausdurchsuchung im Mai fand die malaysische Polizei nach eigenen Angaben unter anderem eine hohe Summe Bargeld sowie hunderte Luxus-Handtaschen und Luxus-Uhren. Der ehemalige Regierungschef wurde der Korruption angeklagt. Er hat die Vorwürfe bestritten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lehrstellenmangel erreicht kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem dramatischen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...