Politik

Flüchtlingskrise in den USA: Mexiko aktiviert Militär an der Südgrenze

Mexiko registriert einen zunehmenden Migrationsdruck in die USA. Nun wurden die Grenzen zu Mittelamerika geschlossen.
22.03.2021 14:19
Aktualisiert: 22.03.2021 14:19
Lesezeit: 1 min

Angesichts eines großen Andrangs von Migranten auf dem Weg in die USA hat Mexiko zahlreiche Sicherheitskräfte an seine Südgrenze geschickt. Hunderte Soldaten, Polizisten und Mitarbeiter der Migrations- und Gesundheitsbehörden marschierten am Freitag in der Stadt Tuxtla Gutiérrez nahe der Grenze mit Guatemala auf. Sie sollen an verschiedenen Stellen um das Grenzgebiet herum Reisepapiere überprüfen und Gesundheitschecks vornehmen, wie das nationale Migrationsinstitut INM mitteilte.

Ziel sei es, minderjährige Migranten aus Mittelamerika zu schützen, hieß es. Diese seien Opfer von Menschenhändlern. Angehörige krimineller Netzwerke gäben sich als Begleiter von Kindern aus, um leichter nach Mexiko und in die USA zu gelangen. Seit Anfang des Jahres seien mehr als 4000 Minderjährige irregulär nach Mexiko eingereist.

Seit Freitag sind zudem Mexikos Landgrenzen zunächst für 30 Tage für nicht-essenzielle Reisen geschlossen. Das hatte das Außenministerium am Donnerstag angekündigt. Als Begründung wurde die Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus angegeben. Allerdings galten seit Beginn der Pandemie keine Reisebeschränkungen an Mexikos Südgrenze.

US-Medien berichteten, die USA hätten den Nachbarn um Unterstützung gebeten, den stark gestiegenen Andrang von Migranten an der US-Südgrenze einzudämmen. Auf Druck des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte Mexiko bereits ab Juni 2019 Soldaten eingesetzt, um Migranten an der Durchreise zur US-Grenze zu hindern, nun folgt ihm sein Nachfolger Biden.

Daten des US-Grenzschutzes zufolge kamen allein im Februar knapp 9500 Minderjährige über die Grenze mit Mexiko - fast doppelt so viele wie noch im Dezember. Familien und alleinstehende Erwachsene werden von den US-Behörden wieder ausgewiesen, unbegleitete Kinder aber nicht.

Gut die Hälfte der Migranten kommt aus Mittelamerika und hat eine lange, gefährliche Reise durch Mexiko hinter sich. Vor allem aus Honduras, Guatemala und El Salvador flüchten sie vor Armut, Gewalt und den Folgen verheerender Stürme.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmarkt: Angebot an Mietwohnungen steigt in Ostdeutschland
10.12.2025

Angebot runter, Preise rauf. Doch jetzt dreht sich der Trend – zumindest in Ostdeutschland. Allerdings nicht im Berliner Umland, dafür...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Selenskyj will Neuwahlen möglich machen - Ukraine könnte binnen 60 bis 90 Tagen wählen
10.12.2025

Seit dem russischen Überfall im Februar 2022 fanden keine Wahlen in der Ukraine statt. Die reguläre Amtszeit des Präsidenten lief im Mai...