Finanzen

Goldpreis setzt Höhenflug fort, steigt über 1900 US-Dollar

Am Mittwoch stieg der Goldpreis auf den höchsten Stand seit Anfang Januar. Hintergrund sind wachsende Inflationssorgen infolge der lockeren Geldpolitik.
26.05.2021 11:09
Aktualisiert: 26.05.2021 11:09
Lesezeit: 1 min
Goldpreis setzt Höhenflug fort, steigt über 1900 US-Dollar
In der Nacht zum Mittwoch stieg der Goldpreis über die Marke von 1.900 Dollar pro Feinunze. (Foto: dpa) Foto: Sven Hoppe

Der Goldpreis-Aufschwung geht weiter. Am Mittwoch stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London bis auf 1910,27 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Januar. In der Nacht auf Mittwoch war er erstmals seit Beginn des Jahres über die Marke von 1900 Dollar zurückgekehrt. Seit einiger Zeit liefern der schwächere US-Dollar sowie Inflationssorgen bei gleichzeitig wenig veränderter Aussicht auf eine weiterhin sehr lockere Geldpolitik der Notenbanken dem Edelmetall Rückenwind.

Der Goldpreis bewegt sich damit seit April wieder in Richtung des Rekordhochs, das im vergangenen Sommer bei 2075 Dollar erreicht worden war. Am Markt wurde unter anderem auf einen Rückgang der Renditen von Staatsanleihen verwiesen, der die Anlage in Gold attraktiver macht.

Aus jüngsten Äußerungen von Notenbanker der USA und der Eurozone geht hervor, dass vorerst nicht mit einer weniger großzügigen Geldpolitik zu rechnen ist. Die Aussicht auf weitere Anleihekäufe durch die Notenbanken stützt die Kurse und sorgt im Gegenzug für einen Rückgang der Renditen. Der zuletzt deutliche Anstieg der Inflation wird von den Währungshüter als nur vorübergehend angesehen.

Nach Einschätzung von Beobachtern wurde der starke Anstieg der Inflation in den USA im April an den Finanzmärkten allerdings als "Schock" wahrgenommen, der nachwirke. In der größten Volkswirtschaft der Welt war die Inflationsrate überraschend stark auf 4,2 Prozent gestiegen. "Gestiegene Inflationsrisiken unterstützen derzeit den Goldpreis", kommentierte Edelmetallhändler Alexander Zumpfe vom Handelshaus Heraeus das Marktgeschehen.

Darüber hinaus wird der Goldpreis auch von einer Dollar-Schwäche gestützt. Wenn der US-Dollar an Wert verliert, wird das in Dollar gehandelte Edelmetall auf dem Weltmarkt günstiger. Dies verstärkt die Nachfrage und sorgt für einen steigenden Goldpreis.

"Der Goldpreis befindet sich seit etwa zwei Wochen in einem Aufwärtstrend", sagte Zumpfe. Seiner Einschätzung nach ist ein weiterer Anstieg im momentanen Umfeld nicht auszuschließen.

Mehr zum Thema:

Geldentwertung ist in vollem Gange, Goldpreis bleibt stabil

Inflations-Angst: Bitcoin und Gold existieren außerhalb des Fiat-Geldsystems

Wegen Niedrigzinsen und Krise: Goldschatz der Deutschen ist so groß wie nie

China kauft wieder so viel Gold wie vor Corona

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik G20 in Afrika: Geschlossenheit trotz US-Abwesenheit – Signal für Frieden und Entwicklung
24.11.2025

Beim ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden bleibt der Platz der USA demonstrativ leer – doch die übrigen Mitglieder setzen ein...

DWN
Panorama
Panorama Abnehmwirkstoff ohne Alzheimer-Erfolg: Novo-Nordisk-Studie enttäuscht Anleger
24.11.2025

Der Pharmakonzern Novo Nordisk hat mit seinem Abnehmmittel Semaglutid in einer Alzheimer-Studie einen Rückschlag erlitten. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktrisiko: Weshalb Topinvestoren jetzt Alarm schlagen
24.11.2025

Die jüngsten Kursstürze an den Märkten zeigen, wie angespannt die Lage geworden ist. Während Anleger nervös auf jede Bewegung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturtrübung: Ifo-Index sinkt überraschend – Hoffnungen auf Erholung schwinden
24.11.2025

Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich unerwartet eingetrübt: Im November fiel das Ifo-Geschäftsklima auf 88,1 Punkte und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktien auf Jahreshoch: Pharma-Erfolg mit dem Gerinnungshemmer Asundexian
24.11.2025

Nach Jahren des Abstiegs erlebt die Bayer-Aktie einen überraschenden Kursschub. Ein neuer Studienerfolg weckt Hoffnung auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bürokratieabbau: Normenkontrollrat kritisiert Bund-Länder-Pläne als zu schwach
24.11.2025

Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hält die aktuellen Vorschläge von Bund und Ländern zum Bürokratieabbau für unzureichend. In...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Infrastruktur in der Finanzlücke: Pkw-Maut als mögliche Lösung?
24.11.2025

Eine aktuelle Studie der Denkfabriken Agora Verkehrswende und Dezernat Zukunft zeigt, dass Deutschland bis 2030 rund 390 Milliarden Euro...

DWN
Panorama
Panorama Kita unter Druck: Experten fordern besseren Gesundheitsschutz für Erzieher
24.11.2025

Das Kita-System in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Hohe Ausfallraten und Personalmangel belasten Erzieherinnen und...