Technologie

BIZ unterstützt Notenbanken bei Entwicklung von Digitalwährungen

Lesezeit: 1 min
23.06.2021 16:29
Nach Ansicht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist die Zeit der digitalen Zentralbankwährungen gekommen. Es beginne eine "eine neue Ära für das Geldsystem".

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) stärkt den Notenbanken bei der Auslotung digitaler Versionen ihrer Währungen den Rücken. "Digitales Zentralbankgeld ist ein Konzept, dessen Zeit gekommen ist", erklärte BIZ-Forschungschef Hyun Song Shin am Mittwoch. "Als eine technologisch weiterentwickelte Form von Zentralbankgeld läutet es eine neue Ära für das Geldsystem ein." Aus BIZ-Sicht könnte es das Rückgrat eines neuen digitalen Zahlungssystems bilden. Sie schätzt, dass derzeit mindestens 56 Notenbanken und Währungsbehörden rund um den Globus an solchen Digitalwährungs-Projekten zur Modernisierung des Zahlungsverkehrs arbeiten.

Angeschoben durch die Corona-Krise haben digitale Bezahlformen wie das Zahlen per Mobiltelefon zuletzt in vielen Ländern kräftig zugenommen. Bei den Überlegungen vieler Währungshüter spielt aber auch die drohende Konkurrenz durch Cyberwährungen internationaler Technologiekonzerne, wie etwa durch die geplante Kryptodevise Diem von Facebook eine wichtige Rolle. Denn angesichts der hohen Nutzerzahlen auf sozialen Netzwerken könnte dadurch die Währungshoheit der Notenbanken untergraben werden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bislang noch nicht beschlossen, ob es einen digitalen Euro geben soll. In Kürze will sie entscheiden, ob ein formelles Projekt gestartet wird. Einige kleinere Länder sind bereits vorgeprescht. So hatten die Bahamas 2020 als erstes Land der Welt eine digitale Version ihrer Währung an den Start gebracht, den sogenannten "Sand Dollar". Unter den großen Ländern ist China weit vorne: Dort gibt es bereits in mehreren Metropolen Testläufe für einen digitalen Yuan. EZB-Präsidentin Christine Lagarde schätzt, dass es bis zur Einführung eines digitalen Euro noch etwa vier Jahre dauern könnte.

Aus Sicht der BIZ würde digitales Zentralbankgeld am besten in einem zweistufigen System funktionieren. In diesem wären die Notenbanken unter anderem für die Stabilität der Digitalwährung, deren Sicherheit und Effizienz zuständig. Die Finanzwirtschaft, darunter Geschäftsbanken, würde dann Aufgaben rund um den Kontakt mit den Kunden wahrnehmen. Die BIZ sprach sich zudem dafür aus, dass kontobasierte Digitalwährungen der Notenbanken an eine digitale Identität geknüpft werden, sodass nur Berechtigte Zugang erhalten. Dabei hat sie auch die Verhinderung von Datenmissbrauch sowie den Schutz vor Geldwäsche im Blick.

Mehr zum Thema:

Neues Zeitalter: Startschuss für den epochalen „Great Reset“ des Finanzsystems

Frankreich und die Schweiz starten ersten Versuch mit digitalem Zentralbankgeld in Europa

Medien unterschlagen richtungsweisendes Treffen: Bereiten chinesisch-amerikanische Finanz-Eliten digitale Zentralbankwährung vor?

Angriff auf den Dollar? Der IWF will den digitalen Yuan als Weltwährung

EZB beschließt wichtige Eckpunkte des digitalen Euro


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...