Das deutsche Leitbarometer hat bis 11.45 Uhr 1,1 Prozent auf 15.522 Punkte verloren und damit die Vortagsgewinne wieder abgegeben. Und das, obwohl es eigentlich keine entscheidenden negativen Nachrichten gibt. Der Markt hat das Sitzungsprotokoll der US-Fed, das gestern präsentiert wurde, ruhig aufgenommen. Die Maßnahmen der Notenbank wurden noch einmal deutlich, ohne dass es zunächst weitere Aktionen gegeben hat. Es sind derzeit nur ganz vorsichtige Signale zu sehen, dass sich die Politik der Obersten Währungshüter einmal ändern könnte.
Wichtig ist heute um 14.30 Uhr MEZ der Auftritt der EZB. Dann werden sich die Vertreter der Einrichtung noch einmal zu ihrem Plan äußern, wie sie die Pandemie bekämpfen. Es geht unter anderem um das Inflationsziel, das derzeit mittelfristig noch nahe bei zwei Prozent liegt, aber noch unterhalb der Marke bleibt. Viele Börsianer rechnen damit, dass die EZB-Chefin Christine Lagarde, an deren Lippen wieder einmal die Märkte hängen, jetzt ein Ziel von zwei Prozent anstrebt und eine Überschreitung dieses Wertes toleriert.
Doch das ist noch nicht alles: So werden zum selben Zeitpunkt US-Arbeitsmarktdaten publiziert. Es geht um die Erst- und um die Folgeanträge für das Arbeitslosengeld - beides wichtige Indikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA.
Gestern hat der Markt in Deutschland 1,2 Prozent auf 15.693 Punkte zugelegt. Die Top-Aktie war HeidelbergCement, das 4,2 Prozent auf 75,22 Euro zulegte. Dahinter folgte Delivery Hero, das 3,6 Prozent auf 123,60 Euro gewann. Auf dem dritten Platz landete SAP, das ein Plus von 3,5 Prozent auf 124,50 Euro verzeichnete.
Darüber hinaus gab es Verlierer: Diejenige Aktie, die am meisten verlor, war Siemens Energy, das 1,4 Prozent auf 26,66 Euro einbüßte. MTU hat ein Minus von 1,1 Prozent auf 206,90 Euro verbucht, gefolgt von der Deutschen Bank (minus ein Prozent auf 10,51 Euro).