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Chinesische Bomber und Kampfjets über Taiwan: Raketenabwehr in Alarmbereitschaft

Lesezeit: 1 min
02.10.2021 16:11  Aktualisiert: 02.10.2021 16:11
Die Spannungen um Taiwan nehmen immer mehr zu.
Chinesische Bomber und Kampfjets über Taiwan: Raketenabwehr in Alarmbereitschaft
Ein J-20-Tarnkappenflugzeug der chinesischen Luftwaffe. (Foto: dpa)

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China macht im Konflikt mit Taiwan ernst: Einen Tag, nachdem insgesamt chinesische 38 Kriegsflugzeuge in den taiwanesischen Luftraum eindrangen, veröffentlichte die staatliche Zeitung „Global Times“ am heutigen Samstag einen Artikel, in dem sowohl Drohungen gegen die Insel-Republik als auch die USA ausgestoßen werden. Die beiden Autoren Liu Xuanzun und Liu Xin schreiben: „Festlandchina verfügt über starke Fähigkeiten und genügend Möglichkeiten, die Taiwan-Frage ein für allemal zu klären.“ Die USA, die sich als Schutzmacht Taiwans versteht, werden als „egoistische Opportunisten“ bezeichnet, die sich wahrscheinlich zurückziehen werden, wenn sie merken, dass sie „keine Früchte ernten“ können, genauso „wie sie es in Afghanistan gemacht haben“. In dem Artikel wird der Professor und Kommentator des regierungsnahmen Fernseh-Senders „Phoenix“ , Song Zhongping, zitiert. Er sagt: „Eine Schlacht kann sowohl tagsüber als auch nachts stattfinden“ (die Überflüge hatten sowohl zu Tages- als auch Nachtzeit stattgefunden – Anm. d. Red.).

China verstärkt seit einiger Zeit seine militärischen Aktivitäten in der Region um Taiwan herum sowie innerhalb des taiwanesischen Luftraums. Mit der Zahl von 38 Flugzeugen hat die Volksbefreiungsarmee allerdings einen neuen Rekord bei der Verletzung der territorialen Souveränität Taiwans aufgestellt, wie die Global Times stolz verkündet: Bislang lag die Höchstmarke bei 28 Flugzeuge, erreicht am 15. Juni dieses Jahres. Die Häufigkeit derartiger Aktionen nimmt offenbar zu – zuletzt waren am 23. September 24 Kampfjets über taiwanesischem Gebiet geflogen.

Als Reaktion auf die chinesische Aktion hat die taiwanesische Regierung die Aktivierung der Raketenabwehr befohlen. In einem Kommentar der Zeitung "Taiwan News" heißt es, die chinesische Aktion sei auch in Hinblick auf die innenpolitischen Probleme erfolgt, die China plagen. Fakt ist, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPC) zunehmend härtere Maßnahmen gegen – vermeintliche - Gegner ergreift. Dass das Reich der Mitte Probleme hat, steht außer Frage: Im Inneren droht eine Schuldenkrise, die niedrigen Geburtenzahlen lasten schwer auf der Zukunft des Landes und militärisch sieht sich das Riesenreich zunehmend Widerstand ausgesetzt.

Anfang dieses Jahres hatte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums Taiwan offen mit „Krieg“ gedroht. China hält zunehmend mehr Manöver in der Region ab; Taiwans Schutzpatron USA hat – schon während Trumps Präsidentschaft - den Verkauf von Waffen, vor allem Raketen, hochgeschraubt und schickt regelmäßig Kriegsschiffe, darunter auch Flugzeugträger, in die Weltgegend.


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