Wirtschaft

Schwerindustrie fährt Produktion wegen extrem hoher Energiekosten zurück

Mehrere energieintensiv arbeitende Unternehmen in Europa müssen ihre Leistung zurückfahren, weil sie nicht mehr wirtschaftlich operieren können.
27.12.2021 12:06
Aktualisiert: 27.12.2021 12:06
Lesezeit: 1 min

Mehrere energieintensiv arbeitende Unternehmen in Europa haben ihre Produktion angesichts der rasant steigenden Energiepreise zurückgefahren.

Dazu gehört etwa der größte Aluminiumhersteller Europas, der französische Konzern Alvance, der die Produktion im Dezember um rund 4 Prozent gesenkt hatte, schreibt die Financial Times. Hintergrund der unfreiwilligen Maßnahmen waren enorm gestiegene Strompreise.

Der Zinkproduzent Nyrstar gab bekannt, dass er den geplanten Bau einer großen Fabrik im nordfranzösischen Aubry aufgrund der stark gestiegenen Preise für Strom und Rohstoffe verschieben werde. Das Unternehmen hatte die Produktion zuvor schon an drei Standorten in Frankreich, Belgien und den Niederlanden drosseln müssen, weil die Energiekosten teilweise keinen wirtschaftlichen Betrieb mehr zuließen.

Der Lobbyorganisation UK Steel zufolge haben auch mehrere britische Stahlproduzenten die Herstellung angesichts stark steigender Preise für Erdgas in den vergangenen Wochen zurückfahren müssen.

Erdgas spielt nicht nur eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung, sondern auch im Herstellungsprozess für Produkte wie Plastik und Düngemittel. Zwar sind große Unternehmen durch langfristige Lieferverträge vor den schwersten Auswirkungen des jüngsten Anstiegs der Preise für Erdgas, Kohle und Strom geschützt - je länger dieser aber anhält, umso schwieriger wird die Situation bei Neuverhandlungen der Verträge.

Zusätzlich verschärft wird der Preisanstieg bei Energieformen wie Gas und Kohle - die FT spricht von einer Vervier- oder Verfünffachung in den letzten Monaten - von allerlei Sondersteuern und Klima-Abgaben auf nationaler und EU-Ebene, welche dazu beitragen sollen, den „Kampf gegen den Klimawandel“ zu finanzieren. So ist der Preis für Emissionszertifikate für das Naturgas CO2 im europäischen Handel in den vergangenen Monaten geradezu explodiert und in Deutschland verschärft eine zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Sondersteuer die Anstiege der Energie- und Rohstoffpreise zusätzlich.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mithilfe des GENIUS Act und grüner Energie ermöglichen wir ein neues, konformes, sicheres und umweltfreundliches digitales Vermögenserlebnis.

Sind Sie es leid, jeden Tag den Markt zu beobachten? Erfahrene Anleger nutzen die IOTA Miner-App, um jeden Tag ganz einfach ein passives...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritik an Zolldeal mit den USA: EU-Kommission rügt Klingbeil wegen öffentlicher Äußerungen
05.08.2025

Die EU-Kommission hat überraschend scharfe Kritik an Bundesfinanzminister Lars Klingbeil geäußert. Anlass sind dessen kritische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft DSV schluckt DB Schenker: Markt in Aufruhr
05.08.2025

Milliardendeal ohne Rücksicht: DSV übernimmt DB Schenker, wird weltgrößter Logistiker – und Konkurrenten wie Belegschaft fragen sich,...

DWN
Panorama
Panorama Digital erschöpft: Warum Freizeit kaum noch offline stattfindet
05.08.2025

Ob Restaurantbuchung, Streaming, Social Media oder News: Ein Großteil der Freizeit der Deutschen spielt sich mittlerweile online ab. Doch...

DWN
Panorama
Panorama Letzte Hoffnung gegen den Müll: UN verhandeln über Plastikpakt
05.08.2025

Plastik ist überall: in der Luft, im Wasser, auf den höchsten Gipfeln und in den tiefsten Ozeangräben. Die weltweite Vermüllung hat...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gerichtsurteil zu Stuttgart 21: Bahn bleibt auf Milliarden-Mehrkosten sitzen
05.08.2025

Ein herber Rückschlag für die Deutsche Bahn: Im Streit um die milliardenschweren Mehrkosten des Großprojekts Stuttgart 21 hat das...

DWN
Finanzen
Finanzen Unwetterschäden: So handeln Sie richtig – Schritt für Schritt
05.08.2025

Unwetterschäden können jeden treffen – und oft unerwartet. Doch wie reagieren Hausbesitzer richtig, wenn das eigene Zuhause betroffen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bremsstreit eskaliert: BMW und Continental treffen sich vor Gericht
05.08.2025

Der Streit zwischen BMW und dem Zulieferer Continental über mutmaßlich fehlerhafte Bremssysteme spitzt sich zu: Beide Konzerne haben...

DWN
Politik
Politik JD Vance: Der Hillbilly Boy wartet darauf, der mächtigste Mann der Welt zu werden
05.08.2025

Vom Elend des amerikanischen Rostgürtels an die Seite des mächtigsten Mannes der Welt: JD Vance, einst ein Trump-Gegner, ist nun sein...