Politik

EU-Außenbeauftragter Borrell: Es war ein Fehler, der Ukraine einen NATO-Beitritt zu versprechen

Der außenpolitische Chef der Europäischen Union, Josep Borrell, sagte im Gespräch mit dem Sender „TF 1“, dass es ein Fehler gewesen sei, der Ukraine einen Beitritt zur NATO zu versprechen. Trotzdem verspricht er, dass die Europäische Union ihre Militärhilfe für die Ukraine verdoppeln werde.
13.03.2022 16:05
Aktualisiert: 13.03.2022 16:05
Lesezeit: 1 min

Der Westen habe in den Beziehungen zu Russland eine Reihe von Fehlern gemacht, darunter ein Versprechen an die Ukraine, der NATO beizutreten, sagte der außenpolitische Chef der Europäischen Union, Josep Borrell, am Freitag.

„Ich bin bereit zuzugeben, dass wir eine Reihe von Fehlern gemacht und die Möglichkeit einer Annäherung Russlands an den Westen verpasst haben“, sagte er in einem Interview, das auf dem Fernsehsender „TF1“ ausgestrahlt wurde. „Es gibt Momente, in denen wir es hätten besser machen können. Es sind Dinge, die wir vorgeschlagen haben und dann nicht umsetzen konnten, wie zum Beispiel das Versprechen, dass die Ukraine und Georgien Teil der NATO werden.“

„Ich denke, es ist ein Fehler, Versprechungen zu machen, die man nicht halten kann“, fügte Borrell hinzu, so „Mena FN“.

Eine geraume Zeitlang versprachen die EU-Staats- und Regierungschefs sowie die NATO-Vertreter der Regierung in Kiew, die Ukraine in das transatlantische Bündnis sowie in die Europäische Union mit 27 Nationen aufzunehmen. Doch sobald die russische Militäroperation Ende Februar begann, verblassten alle Zusagen auf einmal.

Trotzdem kündigte Borrell an, dass die EU ihre Militärhilfe für die Ukraine verdoppeln werde. Die EU-Kommission habe vorgeschlagen, weitere 500 Millionen Euro bereitzustellen, sagte Borrell am Rande des zweiten Tages des EU-Sondergipfels zur Ukraine in Versailles. Und weiter: „Jeder war sich vollkommen bewusst, dass wir unsere militärische Unterstützung für die Ukraine verstärken müssen." Er sei sicher, dass die Staats- und Regierungschefs dieses Geld genehmigen werden. Die EU erwäge auch, weitere Sanktionen gegen russische Oligarchen und die russische Wirtschaft zu verhängen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...