Deutschland

Von der Leyen: Bundeswehr soll „attraktiv für Familien“ werden

Die Bundeswehr soll zu einem der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands werden. Dienst- und Familienzeiten werden besser aufeinander abgestimmt, so die Verteidigungsministerin. In den Kasernen wird Kinderbetreuung angeboten. Die Soldaten können Teilzeit und Elternzeit nutzen, Drei-Tage-Wochen sind so möglich.
12.01.2014 14:04
Lesezeit: 1 min

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat erste Pläne genannt, wie sie die Bundeswehr zu einem familienfreundlichen Unternehmen umbauen will.

„Mein Ziel ist es, die Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland zu machen“, sagte die CDU-Politikerin der Bild am Sonntag. Die Truppe müsse „Dienst- und Familienzeiten besser aufeinander abstimmen“. Die Soldatinnen und Soldaten liebten ihren Beruf, wollten aber auch ihre Ehen halten und ein glückliches Familienleben führen.

Nach den Plänen der Ministerin sollten Soldaten künftig ganz selbstverständlich Teilzeit und Elternzeit nutzen können: „Wer etwa in der Familienphase die Option einer Drei- oder Viertagewoche nutzt, muss weiter Karriereperspektiven haben“, sagte die Mutter von sieben Kindern. Sie denke zudem an Lebensarbeitszeitkonten, auf die Überstunden eingezahlt werden und von denen Freizeiten abgehoben werden könnten, sei es für die Betreuung von kleinen Kindern oder alter Eltern.

Zu einer größeren Familienfreundlichkeit gehöre auch eine verlässliche Karriereplanung, sagte die Ministerin. „Karriere bei der Bundeswehr darf im Regelfall nicht bedeuten: immer im Dienst und alle paar Jahre ein Umzug.“ Da die Lebenspartner der Soldaten häufig selbst berufstätig seien, trügen Versetzungen große Spannungen in die Familien. Sie werde sich daher das System der nahezu automatischen Versetzungen alle zwei bis drei Jahre genau ansehen.

Als eine der ersten Maßnahme kündigte von der Leyen den Ausbau eines flexiblen Systems Kinderbetreuung in den Kasernen an. „Gerade für die Betreuung in Randzeiten müssten sehr viel mehr Tagesmütter zum Einsatz kommen“. In vielen Kasernen gebe es den Platz dafür.

Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist auch wegen der Perspektiven für den Arbeitsmarkt ein Schwerpunktthema der großen Koalition. Auch die Regierungsmitglieder wollen selbst Akzente setzen. Von der Leyen, Familienminister Manuela Schwesig und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel wollen ihre Ministerjobs so organisieren, dass Zeit für die Familie bleibt. SPD-Chef Gabriel will sich - wie bisher auch schon - den Mittwochnachmittag für die Tochter reservieren. Schwesig war vergangene Woche allerdings mit ihrem Vorschlag für eine vom Staat bezuschusste Familienarbeitszeit in der Koalition auf Ablehnung gestoßen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...