Politik

Diplomatie: Russland und Ukraine sprechen miteinander

Nach dem Sturz von Präsident Janukowitsch zeigt sich die wirtschaftliche Lage der Ukraine als verheerend. Auch die Russen haben wenig Spielraum: Seit dem Schiefergas-Boom in den USA ist der Gaspreis verfallen. Von der Krim und der Ost-Ukraine werden keine neuen militärischen Aktivitäten gemeldet.
04.03.2014 09:06
Lesezeit: 3 min

17.51 Uhr - US-Präsident Barack Obama erklärt, Russland habe weiterhin die Chance, sich an den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Schaffung stabiler Verhältnisse in der Ukraine zu beteiligen.

17.37 Uhr - Die Krise in der Ukraine sollte nach den Worten von US-Außenminister John Kerry durch Diplomatie und die Respektierung staatlicher Souveränität gelöst werden. Kerry äußert sich bei einem Besuch in Kiew.

16.19 Uhr - Minister der Ukraine und Russlands beginnen mit Beratungen, so Regierungschef Arseni Jazenjuk. Die Schulden der Ukraine für russische Gaslieferungen summierten sich auf zwei Milliarden Dollar.

16.16 Uhr - Russlands Präsident Wladimir Putin berät nach Angaben seines Amtes mit Chinas Staatschef Xi Jinping über die Lage in der Ukraine. Die Positionen beider lägen eng beieinander.

15.35 Uhr - Die russische Marine blockiert der ukrainischen Küstenwache zufolge die Straße von Kertsch zwischen der Krim und Russland.

15.19 Uhr - Die Erdgasversorgung der EU ist nach Ansicht von Energiekommissar Günther Oettinger wegen der Ukraine-Krise nicht in Gefahr. Anders sehe dies für die Ukraine aus.

14.29 Uhr - Italiens Außenministerin Federica Mogherini erklärt, Russland habe einem Treffen mit der Nato am Mittwoch zugestimmt.

12.05 Uhr - Das ukrainische Telekommunikationssystem ist nach Angaben des nationalen Geheimdienstes Ziel von Cyberattacken geworden. Gestört worden seien unter anderem Mobilfunk-Verbindungen ukrainischer Parlamentsabgeordneter. Dabei sei Technik genutzt worden, die auf der von Russland kontrollierten Halbinsel Krim installiert worden sei.

11.51 Uhr - Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt, er sehe derzeit keine Notwendigkeit, militärische Gewalt auf der Krim einzusetzen. Russland habe aber die Möglichkeit, dies zu tun. Er halte sich alle Optionen offen, sollte in der Ostukraine Anarchie ausbrechen.

11.38 Uhr - Polen bestellt den russischen Botschafter wegen der Ukraine-Krise ein. Das teilt eine Sprecherin des Außenministeriums in Warschau mit.

11:36 Uhr - Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnet den Umsturz in der Ukraine als Staatsstreich. Die ukrainische Bevölkerung habe zwar einen Wandel gewünscht. Ein „illegaler Wandel“ könne jedoch nicht ermutigt werden, sagt er auf einer Pressekonferenz.

11.14 Uhr - Gazprom-Chef Miller kündigt eine Erhöhung des Gaspreises für die Ukraine ab April an. Die Ukraine habe zudem Gazprom am Montag mitgeteilt, die Gasrechnung für Februar nicht vollständig begleichen zu können.

10.09 Uhr - Das ukrainische Parlament ratifiziert ein Kreditabkommen mit der EU, das den Weg für den Erhalt von 610 Millionen Euro ebnet. Das Abkommen war schon im Februar 2013 ausgehandelt worden, wurde aber vom gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch nicht ratifiziert.

09.54 Uhr - Die Energieversorgung in der EU ist nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel durch die Krim-Krise nicht gefährdet. Zumindest die Westeuropäer hätten die Erfahrung gemacht, dass Russland ein absolut vertragstreuer Lieferant sei, sagt Gabriel vor einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel. Allerdings müsse die EU nun der Ukraine helfen, die in der Frage der Gasversorgung große Sorgen habe.

09.37 Uhr - Das russische Finanzministerium teilt mit, den Kauf von Fremdwährungen zu stoppen. Es begründet das damit, den eigenen staatlichen Reserven-Fonds auffüllen zu wollen wegen hoher Marktschwankungen. Zuvor drohte ein Kreml-Berater damit, im Falle von US-Sanktionen womöglich den Dollar als Währungsreserve aufzugeben.

09.10 Uhr - Ein Kreml-Berater droht den USA mit Konsequenzen, sollten diese Sanktionen gegen Russland verhängen. Sollte etwa die Regierung in Washington die Konten russischer Geschäftsleute und anderer Personen einfrieren, werde Moskau allen Haltern von US-Staatsanleihen empfehlen, diese zu verkaufen.

07:10 Uhr - Der russische Aktienindex MICEX steigt nach Handelsstart. Auch der Kurs des Rubel legt zu. Am Montag hatten die Märkte massive Verluste erlitten.

7:03 Uhr - Putin weist laut Agenturberichten Soldaten in West- und Zentralrussland an, in ihre Stützpunkte zurückzukehren. Die Truppen waren an Manövern beteiligt, die nach russischer Darstellung nichts mit den Vorgängen in der Ukraine zu tun hatten. Die russischen Soldaten auf der Krim werden in den Berichten nicht erwähnt.

05.30 Uhr - Der Frankfurter Ökonom Thorsten Polleit warnt vor einem finanziellen Kollaps der Ukraine. "Das Zahlungsausfallrisiko ist als hoch einzustufen", sagte der Professor an der Frankfurt School of Finance "Handelsblatt Online". Die Ankündigung des russischen Konzerns Gazprom, der Ukraine keinen Gaspreis-Rabatt mehr zu gewähren, habe die Situation noch verschärft. Allerdings erwarten Experten nicht, dass Gazprom seine Geschäfte auf dem europäischen Markt gefährden könnte. Seit dem Beginn des Schiefergas-Booms in den USA sind die Gaspreise weltweit unter Druck geraten, wie der Guardian in einer interessanten Analyse darlegt.

03.30 Uhr - US-Präsident Barack Obama hat einem Regierungsvertreter zufolge mehr als zwei Stunden mit seinen Sicherheitsexperten gesprochen. Dabei sei es darum gegangen, wie die USA zusammen mit Verbündeten Russland wegen der militärischen Intervention in der Ukraine weiter isolieren könnten.

02.14 Uhr - Die USA nehmen auch Abstand von den eigentlich bald anstehenden Gesprächen, die zu engeren Geschäfts- und Handelsbeziehungen mit Russland führen sollten. Das sagte ein für Handelsbeziehungen zuständiger US-Regierungsvertreter. Als Grund wurde die Ukraine-Krise genannt.

01.53 Uhr - Die USA setzen nach Angaben des Verteidigungsministeriums wegen der Ukraine-Krise alle gemeinsamen militärischen Verbindungen mit Russland aus. Das betreffe unter anderem militärische Übungen, sagte ein Pentagon-Sprecher.

00.37 Uhr - US-Präsident Barack Obama berät nach Angaben eines Sprechers des Weißen Hauses wegen des Ukraine-Konflikts mit hochrangigen Vertretern des Militärs und Experten für die nationale Sicherheit. Unter anderem nähmen Außenminister John Kerry, Verteidigungsminister Chuck Hagel und Finanzminister Jack Lew an dem Treffen teil.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...