Finanzen

Bank of England knickt ein, kehrt zurück zur lockeren Geldpolitik

Nachdem die Renditen in den letzten Tagen gefährlich gestiegen waren, hat die Bank of England die begonnene geldpolitische Straffung vorerst wieder aufgegeben.
28.09.2022 13:51
Aktualisiert: 28.09.2022 13:51
Lesezeit: 1 min

Die Bank von England stemmt sich mit zeitlich begrenzten Käufen von Staatsanleihen gegen die jüngsten Turbulenzen am Finanzmarkt. Ab sofort werde die Notenbank Staatsbonds mit langer Laufzeit erwerben, kündigte sie am Mittwoch an. „Der Zweck dieser Käufe wird darin bestehen, geordnete Marktbedingungen wiederherzustellen“, hieß in einer Mitteilung.

Auslöser der Finanzmarkt-Turbulenzen sind Pläne der neuen britischen Regierung für Steuersenkungen und Entlastungen für Verbraucher und Unternehmen in Milliardenhöhe. Zweifel an der Finanzierung der Projekte hatten die britische Währung auf ein Allzeittief von 1,0327 Dollar gedrückt.

Die Währungshüter wollen bis zum 14. Oktober so viele Anleihen wie nötig erwerben, um den Finanzmarkt zu stabilisieren. „Sollte das Nichtfunktionieren dieses Marktes anhalten oder sich verschlechtern, würde ein erhebliches Risiko für die britische Finanzstabilität bestehen“, begründeten sie den Schritt. Finanzierungsbedingungen würden sich dann verschärfen, der Kreditfluss an die Wirtschaft zurückgehen.

Zuvor war am Mittwoch die Rendite 30-jähriger britischer Staatsanleihen zum ersten Mal seit 2002 auf über fünf Prozent hochgeschossen. Nach der Ankündigung der Notenbank griffen Anleger bei britischen Staatsanleihen verstärkt zu. Die Rendite 30-jähriger Papiere sank daher zeitweise um 0,2 Prozentpunkte. Die Rendite der besonders zinssensiblen zweijährigen britischen Anleihen ging auf 4,278 von zuvor 4,550 Prozent zurück.

Die Bank von England will die von ihr erworbenen Staatsanleihen wieder zurückverkaufen, sobald sich die Finanzmärkte wieder beruhigt haben. Zudem habe das britische Finanzministerium zugesagt, die Notenbank vor etwaigen Verlusten zu schützen, erklärte sie.

Die Notenbank plant außerdem, an ihrem Ziel festzuhalten, ihre Anleihen-Bestände (Gilts) in Höhe von 838 Milliarden Pfund im nächsten Jahr um 80 Milliarden Pfund zu verringern. Der Verkaufsstart für die Titel solle aber aufgrund der Marktbedingungen verschoben werden. Die Notenbank wollte damit eigentlich nächste Woche beginnen.

DWN
Technologie
Technologie Streit um Verbrenner-Aus spitzt sich zu: Koalition sucht dringend nach gemeinsamer Linie
14.11.2025

Der ausbleibende E-Auto-Boom und zunehmender Druck aus der Industrie bringen das geplante EU-Verbrenner-Aus ab 2035 erneut ins Wanken....

DWN
Politik
Politik Alle 75 Minuten eine rassistische Straftat: Bundesregierung startet neuen Aktionsplan
14.11.2025

Die Bundesregierung will den Kampf gegen Rassismus neu aufstellen und modernisieren. Mit einer Auftaktsitzung von Ministeriumsvertretern...

DWN
Finanzen
Finanzen Klingbeil verteidigt Aktivrente: Steuerfreie Zusatzverdienste im Alter sollen Arbeitsmarkt stärken
14.11.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die geplante Aktivrente im Bundestag energisch verteidigt. Sie soll es älteren...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft BDI begrüßt Industriestrompreis: Entlastung für energieintensive Unternehmen
14.11.2025

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht in der Einigung auf einen Industriestrompreis einen entscheidenden Schritt zur...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienleasing: Wie Mittelständler neue Liquidität schaffen können, obwohl die Bank zögert
14.11.2025

Basel IV, hohe Zinsen und Investitionsdruck bringen den deutschen Mittelstand zunehmend in Bedrängnis. Doch während Banken bei Krediten...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie rutscht ab: Fregatten-Deal wackelt – politische Risiken wachsen
14.11.2025

Die Rheinmetall-Aktie gerät wegen möglicher Änderungen bei einem milliardenschweren Fregattenprojekt am Freitag mächtig unter Druck....

DWN
Politik
Politik Trump treibt Eskalation voran: Pentagon kündigt Militäroperation in der Karibik an
14.11.2025

Das Pentagon untermauert seine US-Militärschläge in der Großregion Lateinamerika gegen Boote nun mit einem Namen: Operation...

DWN
Finanzen
Finanzen Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy
14.11.2025

Siemens Energy hat Anleger mit Rekordzahlen und einem starken Auftragseingang überrascht, die Siemens Energy-Aktie klettert am Freitag...