Unternehmen

Bäcker: Energie-Krise und Personalnot zwingen zum Wandel

Energiekrise und Personalengpässe sind für viele Bäckereien eine große Belastung. Um das Problem in den Griff zu bekommen, stehen nun Veränderungen an.
27.10.2022 17:14
Aktualisiert: 27.10.2022 17:14
Lesezeit: 2 min

Viele Bäcker in Deutschland geraten in finanzielle Schwierigkeiten. Ein Problem sind durch die Energiekrise verursachte erhöhte Ausgabenkosten. Besonders die Betriebe, die auf Gas als Energiegewinnung gesetzt haben, müssen tief in die Tasche greifen. Doch die Energiekrise ist nicht die einzige Sorge. Die Branche landet unter einer Personalnot. Schon jetzt verkürzten Geschäfte ihre Öffnungszeiten, weil Personal fehle, so der Verband Deutscher Großbäckereien. Die Branche brauche dringend Transformation.

Veränderungsprozesse stehen an

Die Liefer- und Filialbäckereien stehen in den kommenden Jahren vor weitreichenden Veränderungsprozessen. Damit die Versorgungssicherheit der Bevölkerung verlässlich funktioniere, sei eine Transformation unumgänglich, sagt Ulrike Detmers, Präsidentin des Verbands Deutscher Großbäckereien gegenüber der Lebensmittelzeitung. Gründe für die Personalnot sind laut Detmers die nicht attraktiven Arbeitszeiten in den Backbetrieben und die Ladenöffnungszeiten der Geschäfte. Fach- und Führungskräfte seien generell knapp, da rund 13 Millionen Erwerbspersonen in den kommenden Jahren in den Ruhestand träten – immerhin 30 Prozent der am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Erwerbspersonen.

Die Personalnot in Kombination mit Energieknappheit und extremer Verteuerung von Strom und Gas bedrohten die Existenz und Zahlungsfähigkeit vieler Gewerbetreibender. Nach Angaben des Verbands ist die Zahl der Bäckereien in Deutschland 2021 auf 9965 zurückgegangen und liege damit erstmals unter 10.000. Im Vorjahr waren es noch 10.197 Betriebe. Erfasst werden jedoch nur Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten. Der Umsatz sank 2020 erstmals seit 20 Jahren und lag bei knapp 20 Milliarden Euro (Vorjahr: 20,94 Milliarden).

Unterschiedliche Maßnahmen geplant

Der Verband will mit unterschiedlichen Maßnahmen die Situation verbessern. Um die Personalsituation zu verbessern, soll beispielsweise die Gleichstellung von Frau und Mann im Management gefördert werden und Beschäftigten soll ermöglicht werden, den Beruf mit der Familie besser vereinbaren zu können. Außerdem will man „klischeefrei Vollzeit- und Teilzeitmodelle etablieren“ und die Mitarbeiterzufriedenheit fördern.

Um das Energiemanagement zu optimieren und CO2 einzusparen, sollten Betriebe laut Verband auf Zweistoffbrenner setzen, die sowohl mit Erdgas als auch mit Wasserstoff funktionieren. Daneben seien Fotovoltaik-Anlagen eine Gelegenheit, selbst Strom zu erzeugen. Weitere Punkte sind unter anderem auf E-Fahrzeuge für den Fuhrpark zu bauen und eine optimal abgestimmte Auslastung der Backflächen.

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Industriestimmung trübt sich stärker als erwartet ein
01.12.2025

Die Industriestimmung in der Eurozone zeigt sich schwach am Jahresende: Der Einkaufsmanagerindex ist im November erneut unter die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs vor dem Jahresende: KI-Blase oder Rally?
01.12.2025

Auf Jahressicht glänzt der DAX-Kurs mit einem kräftigem Plus – doch unter der Oberfläche wächst die Nervosität. Zum Auftakt der...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen: Wie laufen die Gespräche über ein Kriegsende in der Ukraine?
01.12.2025

Erstmals seit Kriegsbeginn sitzen westliche und russische Vertreter offiziell über einem Plan zum Kriegsende in der Ukraine. Nach heftiger...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Politik
Politik Heuchelei als Strategie: Warum ausgerechnet Trumps Freunde den größten Beitrag zu Russlands Kriegskasse leisten
01.12.2025

Donald Trump wirft Europa vor, Putins Krieg gegen die Ukraine mitzufinanzieren. Doch die Fakten zeigen etwas anderes: Nicht Brüssel oder...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutschland setzt auf Wasserstoff – Länder planen gemeinsames Versorgungsnetz
01.12.2025

Die ostdeutschen Bundesländer wollen gemeinsam ein Wasserstoff-Verteilnetz aufbauen, um Kommunen, Industrie und Gewerbe besser mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Neue Studie: Grüne Fonds unterscheiden sich nur minimal von traditionellen Produkten
01.12.2025

Viele Anleger erwarten, dass nachhaltige Fonds klare Alternativen zu traditionellen Produkten bieten und Kapital in verantwortungsvollere...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose: Experten sehen weiterhin Potenzial am Markt
30.11.2025

Die Entwicklung am Goldmarkt sorgt derzeit für besondere Aufmerksamkeit, da viele Anleger Orientierung in einem zunehmend unsicheren...