Deutschland

Bundesbank-Chef: „Deutschland geht es nicht gut“

Bundesbankchef Joachim Nagel sieht in Deutschland eine Rezession heraufziehen. Dennoch befürwortet er im Kampf gegen die Inflation weitere Zinserhöhungen.
03.11.2022 11:54
Aktualisiert: 03.11.2022 11:54
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Trotz wachsender Rezessionssorgen in Deutschland sollte die EZB laut Bundesbankchef Joachim Nagel auf Zinserhöhungskurs bleiben. Die EZB dürfe nicht auf weitere Anhebungen verzichten, damit die Teuerungsrate auf das mittelfristige Ziel gesenkt werden könne, sagte er am Donnerstag bei einer Gesprächsrunde in Madrid.

Zugleich sieht Nagel für Deutschland eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die hiesige Wirtschaft in eine technische Rezession rutscht - das Bruttoinlandsprodukt also im vierten Quartal 2022 und Anfang 2023 schrumpft.

"Deutschland geht es nicht gut", sagte der Bundesbank-Präsident mit Blick auf die Wirtschaft, die unter massiven Preissteigerungen leide. Dieser Befund sei keine gute Nachricht für die Europäische Union als Ganzes. Der russische Einmarsch in die Ukraine im Februar habe das gesamte Konjunktur-Bild verändert. Und dies wirke noch immer nach.

Nagel hatte jüngst in einem Zeitungsinterview gesagt, die Inflation sei hartnäckig, daher müsse die Geldpolitik noch hartnäckiger sein. Es gelte, entschlossen zu handeln. Um die Rekord-Inflation von zuletzt 10,7 Prozent in den Griff zu bekommen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins jüngst zum zweiten Mal in Folge um kräftige 0,75 Prozentpunkte angehoben.

Die EZB strebt mittelfristig ein Inflationsniveau von 2,0 Prozent an, das als ideal für die Konjunkturentwicklung gilt.

Der Bundesbank-Präsident hat sich unlängst auch für einen baldigen Start des Abbaus der in der Corona-Krise aufgeblähten Bilanz der EZB ausgesprochen, um den geldpolitischen Normalisierungskurs zu flankieren. Diesen Punkt griff er in Madrid erneut auf und brachte dabei ab dem nächsten Jahr eine Reduzierung der Anleihenbestände der EZB aus dem sogenannten APP-Programm ins Gespräch. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Schnappen Sie sich den COME Mining Cloud-Mining-Vertrag und starten Sie Ihre Mining-Reise ganz einfach mit einem stabilen Tageseinkommen von über 7.000 $

Bei unseren Recherchen zum Bitcoin-Mining stellten wir fest, dass das traditionelle Mining-Modell für die meisten Nutzer ungeeignet ist....

DWN
Technologie
Technologie Vodafone ersetzt Huawei-Technik: Samsung baut deutsches 5G-Netz aus
14.10.2025

Vodafone zieht im 5G-Netz die Reißleine: Huawei fliegt raus, Samsung übernimmt. Der Wechsel markiert nicht nur eine Abkehr von China,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Höchststand im September: Inflation steigt auf 2,4 Prozent
14.10.2025

Die Inflation zieht wieder an, und das mitten im Herbst. Besonders Lebensmittel und Dienstleistungen belasten die Haushalte, während...

DWN
Panorama
Panorama Benko-Prozess: Mini-Verfahren in Mega-Pleite
14.10.2025

Ein einst gefeierter Selfmade-Milliardär steht vor Gericht: René Benko, Symbol für Aufstieg und Fall eines Imperiums. Nun beginnt der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Überraschender Aufschwung: Chinas Exporte trotzen globalen Spannungen
14.10.2025

Chinas Außenhandel hat im September deutlich zugelegt und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Trotz Handelskonflikten und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis schlägt alle Anlageklassen: Warum Gold alles übertrifft
14.10.2025

Der Goldpreis hat in zwanzig Jahren alle Anlageklassen übertroffen. Inflation, Schulden und geopolitische Spannungen treiben die...

DWN
Politik
Politik Trump-Krise: Mit bizarrer Aussage offenbart der US-Präsident seine größte Schwäche
13.10.2025

Donald Trump gesteht erstmals einen historischen Fehler ein: Seine angebliche Freundschaft zu Wladimir Putin habe „nichts bedeutet“....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt kippt: Mehr Arbeitslose, weniger Stellen - Stellenabbau statt Fachkräftemangel
13.10.2025

Wirtschaftskrise bremst Neueinstellungen: Die aktuellen Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen, dass der...

DWN
Finanzen
Finanzen Broadcom-Aktie hebt ab: Neuer KI-Deal mit OpenAI beflügelt den Aktienkurs – Analysten warnen
13.10.2025

Ein neuer Milliarden-Deal mit OpenAI lässt die Broadcom-Aktie in die Höhe schnellen – doch Insiderverkäufe und Marktunsicherheiten...