Deutschland

Deutsche kaufen für Weihnachten verstärkt Second-Hand-Geschenke

Second-Hand-Geschenke werden in Deutschland immer stärker akzeptiert. Zu Weihnachten werden dieses Jahr viele Gaben aus zweiter Hand unter dem Baum liegen.
06.12.2022 10:36
Aktualisiert: 06.12.2022 10:36
Lesezeit: 1 min

Im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte und der Wirtschaftskrise wächst die Bereitschaft in Deutschland, Second-Hand-Präsente zu verschenken. Rund 40 Prozent aller Befragten zeigen sich offen für die Idee, Geschenke aus zweiter Hand zu kaufen, wie am Dienstag aus einer Umfrage des Handelsverbands HDE und des Second Hand Onlineshops Sellpy unter 1000 Menschen hervorgeht.

"Geschenke aus zweiter Hand waren in vielen Köpfen lange Zeit ein Tabu", sagte Sellpy-Managerin Anna Geyer. Nun spiele der Gedanke des nachhaltigen Konsums auch beim Schenken eine immer größere Rolle. Hauptgeschäftsführer Stefan Genth vom Handelsverband Deutschland (HDE) sagte, die Menschen überdächten auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftslage bestehende Verhaltensmuster beim Geschenkkauf. "Das Weihnachtsgeschäft wird vielschichtiger und bietet Unternehmen Chancen für die Umsetzung innovativer Angebote."

In der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen gibt ein Drittel der Befragten an, schon mindestens einmal ein Second-Hand-Produkt zu Weihnachten verschenkt zu haben. Zudem kann sich rund jede oder jeder Zweite vorstellen, auch dieses Jahr ein bereits gebrauchtes Geschenk unter den Weihnachtsbaum zu legen. Am beliebtesten sind laut Umfrage Second-Hand-Geschenke aus den Bereichen Home&Decor, Accessoires oder Elektronik. Demnach bezieht sich der Trend hauptsächlich auf Online-Shopping. Vor allem Frauen und ältere Personen gaben an, sich tendenziell mehr über ein gebrauchtes Geschenk zu freuen als über ein neues.

Allerdings kann sich ein Großteil der Befragten noch nicht vorstellen, Second-Hand-Produkte zu verschenken. Zu groß sind demnach die Bedenken, dass ein solches Präsent die Freude bei der beschenkten Person mindern könnte. Nachhaltigkeit ist der Hauptgrund für Geschenke aus zweiter Hand, vor allem bei den 25- bis 44-Jährigen. Als zweiten ausschlaggebenden Grund nennen die Befragten den niedrigeren Preis. Die hohe Inflation von zehn Prozent in Deutschland belastet die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher und bremst damit auch den Einzelhandel sowie die gesamte Konjunktur. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlsieger Merz: Trotz Wermutstropfen Rambo-Zambo
23.02.2025

Der CDU-Chef bringt den Vorsprung aus den Umfragen ins Ziel: Die Union gewinnt die Bundestagswahl. Doch ein wichtiges selbstgestecktes Ziel...

DWN
Politik
Politik Historisches Debakel für die SPD: Scholz' Tage sind gezählt
23.02.2025

Trotz Widerstands innerhalb seiner Partei wollte er es noch einmal versuchen – und ist kläglich gescheitert. Die kürzeste Amtszeit...

DWN
Politik
Politik Erwartungen verfehlt: FDP erleidet mit Lindner herbe Wahlniederlage
23.02.2025

Die FDP bleibt unter den eigenen Erwartungen und hat sich von der Krise in der Ampel-Koalition nicht erholt. Parteichef Lindner und seine...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...