Politik

Subventionsstreit: Erste Zeichen der Entspannung zwischen USA und EU

Die USA fahren einen aggressiven Subventionskurs. Ein Leidtragender davon ist die europäische Wirtschaft. Nun gibt es Zeichen einer Annäherung beider Parteien.
04.03.2023 11:11
Aktualisiert: 04.03.2023 11:11
Lesezeit: 1 min
Subventionsstreit: Erste Zeichen der Entspannung zwischen USA und EU
Joe Biden, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika USA, und Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, unterhalten sich beim G20-Gipfel. (Foto: dpa) Foto: Leon Neal

Kurz vor dem geplanten Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Washington gibt es nach Angaben aus EU-Kreisen im Subventionsstreit Zeichen der Annäherung. Beide Seiten arbeiteten an einer Vereinbarung, die der EU bei kritischen Rohstoffen für Batterien einen ähnlichen Status zusichern könnten wie im Fall eines Freihandelsabkommen, sagte ein hochrangiger EU-Vertreter am Freitag in Washington. Die Übereinkunft könnte bereits kommende Woche und damit rechtzeitig zur Visite von der Leyens vorgestellt werden. Es sei wichtig, bald zu einer Vereinbarung zu kommen, da erste europäische Unternehmen wegen des US-Subventionspakets IRA mit einer Produktionsverlagerung in die USA liebäugelten.

Streit um „Inflation Reduction Act“

In den USA sollen mit dem „Inflation Reduction Act“ (IRA) Investitionen in grüne Technologien gefördert werden. Das 430 Milliarden Dollar schwere Subventionspaket hatte die Europäer verärgert und vor allem in der Autobranche für Aufsehen gesorgt. Über das IRA wird unter anderem die Ansiedlung von Elektroauto- und Batteriezellfabriken in den USA gefördert. So ist unter anderem vorgesehen, dass ein wachsender Anteil von kritischen Rohstoffen für die Batterie-Produktion aus den USA oder aus Ländern kommt, mit denen die USA ein Freihandelsabkommen haben. Solche Vereinbarungen haben die USA mit ihren Nachbarn Kanada und Mexiko.

Inmitten dieses Subventionsstreits will sich von der Leyen am 10. März mit US-Präsident Joe Biden in Washington treffen. Am Freitg lehnte US-Präsidialamtssprecherin Karine Jean-Pierre eine Stellungnahme dazu ab, ob die Einigung über kritische Rohstoffe auch schon im Vorfeld des Besuchs aus Brüssel erfolgen könnte und damit ein Streitpunkt zwischen der EU und den USA ausgeräumt werden könnte. Sie betonte aber zugleich, dass den USA an guten Beziehungen zur EU gelegen sei. Der EU-Vertreter dämpfte die Erwartungen an die Vereinbarung. Diese bleibe sehr beschränkt und sei sicher kein Freihandelsabkommen im klassischen Sinne.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Lothar Schupet: Warum ich nach 23 Jahren BMW für ein chinesisches Startup verlassen habe
19.12.2025

Ein deutscher Topmanager verlässt nach 23 Jahren einen der mächtigsten Autokonzerne Europas und geht ausgerechnet zu einem chinesischen...

DWN
Finanzen
Finanzen USA Börsen: Überraschend deutlicher Rückgang der US-Inflation beflügelt die Aktienmärkte
18.12.2025

Die im letzten Monat überraschend stark abgekühlten US-Inflationsdaten befeuerten die Hoffnung, dass im Jahr 2026 weitere Zinssenkungen...

DWN
Politik
Politik Feuer und Tränengas: Tausende Bauern protestieren in Brüssel gegen Mercosur
18.12.2025

Feuer, Tränengas und Traktoren: Tausende Landwirte bringen Brüssels Europaviertel zum Chaos. Sie protestieren gegen das geplante...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlandfonds startet: Wie der Staat 130 Milliarden Euro private Investitionen lostreten will
18.12.2025

Deutschland braucht Wachstum, aber der Staat allein kann es nicht finanzieren. Die Bundesregierung setzt deshalb auf einen neuen Hebel: den...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheidung: Leitzinsen der Eurozone bleiben erneut unverändert
18.12.2025

Die EZB-Zinsentscheidung ist gefallen: Wie erwartet lassen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank den Leitzins für die Eurozone...

DWN
Immobilien
Immobilien Unser neues Magazin ist da: Urbane Zukunft – von Smart-Cities bis hin zu futuristischen Utopien
18.12.2025

Städte entscheiden, wie Freiheit, Wohlstand und Klimaschutz in der nahen Zukunft zusammengehen. Zwischen Sensoren, Sanierungswellen und...

DWN
Technologie
Technologie SMR in Schweden: Blykalla sichert fast 48 Mio Euro für KI-Energie
18.12.2025

Blykalla sammelt fast 48 Millionen Euro für kleine modulare Reaktoren (SMR) ein. Investoren aus Schweden, den USA und Japan setzen auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steuersenkung in Restaurants: Warum Gäste kaum profitieren
18.12.2025

Die Politik senkt die Mehrwertsteuer in der Gastronomie - wird der Restaurantbesuch damit endlich wieder erschwinglicher? Wohl kaum....