Unternehmen

Güterumschlag in deutschen Seehäfen gesunken

Die deutschen Seehäfen haben im vergangenen Jahr weniger Waren umgesetzt als im Corona-Jahr 2021.
09.03.2023 10:00
Aktualisiert: 09.03.2023 10:16
Lesezeit: 2 min

In den deutschen Seehäfen sind im vergangenen Jahr weniger Güter umgeschlagen worden als ein Jahr zuvor. 279,1 Millionen Tonnen bedeuteten einen Rückgang um 3,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

Vom Niveau vor der Corona-Pandemie, in deren Folge Lieferketten weltweit unter Druck gerieten, ist der Güterumschlag der deutschen Seehäfen nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Donnerstag um 4,9 Prozent entfernt: 2019 wurden 293,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.

Russland, das 2021 wegen sehr hoher Energie-Exporte noch wichtigster Handelspartner für die deutschen Seehäfen gewesen war, hat im vergangenen Jahr in Folge des Ukraine-Krieges erheblich an Gewicht verloren. Die Russische Föderation rangierte nach Angaben des Bundesamtes 2022 mit 13,4 Millionen Tonnen Güterumschlag nur noch auf Rang 7 der wichtigsten Partnerländer, wobei 93,4 Prozent des Warenumschlags mit Russland auf den Güterempfang entfielen.

Wichtigste Partnerländer im Seehandel waren für Deutschland im vergangenen Jahr Schweden (24,4 Mio Tonnen Güterumschlag), Norwegen (22,7 Mio Tonnen), die USA (22,0 Mio Tonnen) und China (20,9 Mio Tonnen).

Der für den Güterumschlag bedeutendste deutsche Seehafen war Hamburg mit einem Volumen von 103,4 Millionen Tonnen. Allerdings brach auch hier der Container-Umschlag deutlich ein. Mit deutlichem Abstand folgten Bremerhaven (42,8 Mio Tonnen), Wilhelmshaven (31,8 Mio Tonnen), Rostock (21,3 Mio Tonnen) und Lübeck (16,4 Mio Tonnen).

China wichtigster Partner

Der Containerumschlag in deutschen Häfen im Warenaustausch mit China ist mehr als doppelt so hoch wie der mit den USA. Mehr als ein Fünftel (21,5 Prozent) entfiel im Jahr 2022 auf die Volksrepublik, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Auf Platz folgen die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 10,2 Prozent.

Unter den fünf wichtigsten ausländischen Partnerhäfen im Containerverkehr befinden sich gleich drei chinesische Häfen: Wichtigster Partnerhafen war demnach Schanghai mit einem Volumen von 893.000 Zwanzig-Fuß-Standardcontainer (Twenty-foot Equivalent Unit/TEU), gefolgt von Singapur (576.000), Ningbo (508.000), New York (403.000) und Schenzhen (391.000).

Lesen Sie dazu: Biden drängt Deutschland zu Sanktionen gegen seinen wichtigsten Handelspartner

Der Handel der deutschen Wirtschaft mit China ist im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert gestiegen. Zwischen beiden Ländern wurden Waren im Wert von rund 298 Milliarden Euro gehandelt - ein Wachstum von rund 21 Prozent im Vergleich zu 2021. Damit blieb die Volksrepublik das siebte Jahr in Folge der wichtigste deutsche Handelspartner. Deutschen Exporten von rund 107 Milliarden Euro stehen Importe aus China von 191 Milliarden Euro gegenüber. In der Handelsbilanz mit der Volksrepublik weist Deutschland damit ein Rekorddefizit von rund 84 Milliarden Euro aus. Bundesfinanzminister Christian Lindner sieht darin eine „gefährliche Entwicklung.“

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Autoindustrie unter Druck: Zollkrieg sorgt für höhere Preise und verschärften Wettbewerb
25.04.2025

Der Zollkrieg zwischen den USA und Europa könnte die Auto-Preise in den USA steigen lassen und den Wettbewerb in Europa verschärfen....

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen der Deutschen auf Rekordhoch – aber die Ungleichheit wächst mit
25.04.2025

Private Haushalte in Deutschland verfügen so viel Geld wie nie zuvor – doch profitieren längst nicht alle gleichermaßen vom...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wirtschaftsmodell zerbricht, Polen rückt vor
25.04.2025

Deutschlands Wirtschaftsmaschinerie galt jahrzehntelang als unaufhaltsam. Doch wie Dr. Krzysztof Mazur im Gespräch mit Polityka...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China im Handelskrieg: Regierung bereitet sich auf das Schlimmste vor
25.04.2025

Chinas Führung bereitet sich inmitten des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA auf mögliche Härtefälle vor. In einer Sitzung des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pharmazeutische Abwanderung: Wie Europa seine Innovationskraft verloren hat – und sie zurückgewinnen kann
25.04.2025

Europas einst führende Rolle in der Pharmaforschung schwindet – während andere Regionen aufholen, drohen Abhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik Trump deutet historischen Kompromiss an: Russland will Ukraine nicht vollständig besetzen
25.04.2025

Moskau signalisiert Rückzugsbereitschaft – wenn der Westen zentrale Forderungen erfüllt.

DWN
Finanzen
Finanzen Sozialleistungen belasten Haushalt: Staatsquote steigt erneut
25.04.2025

Höhere Ausgaben des Staates für Sozialleistungen wie Renten, Pflege- und Bürgergeld haben den Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hat Trump mit seiner Einschätzung des deutschen Überschusses recht?
25.04.2025

Trumps Zollpolitik trifft auf deutsche Überschüsse – doch die wahren Ursachen für das Handelsungleichgewicht liegen tiefer.