Politik

Sunak sagt pakistanischen Sex-Straftätern den Kampf an

Der britische Premier geht hart gegen pakistanische Sexualstraftäter vor. Entsprechende Banden würden „ausgerottet“, so Sunak.
03.04.2023 11:00
Aktualisiert: 03.04.2023 11:27
Lesezeit: 1 min
Sunak sagt pakistanischen Sex-Straftätern den Kampf an
Rishi Sunak begutachtet eine NLAW-Panzerabwehrlenkwaffe. (Foto: dpa) Foto: Paul Faith

Die britische Regierung will schärfer gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen vorgehen und dabei den ethnischen Hintergrund der Verdächtigen stärker berücksichtigen.

Der konservative Premierminister Rishi Sunak kündigte am Montag den Aufbau einer Taskforce an, die auch auf Daten zur ethnischen Zugehörigkeit zurückgreifen soll. Ziel sei, «dass Verdächtige sich nicht aufgrund kultureller Empfindlichkeiten der Justiz entziehen können», teilte die Regierung mit. Die Frage nach dem ethnischen Hintergrund, etwa in Umfragen, gehört in Großbritannien zum Alltag.

«Zu lange hat uns die politische Korrektheit davon abgehalten, abscheuliche Kriminelle auszusortieren, die Kinder und junge Frauen ausbeuten», sagte Sunak. «Wir werden vor nichts zurückschrecken, um diese gefährlichen Banden auszurotten.»

Innenministerin Suella Braverman machte vor allem aus Pakistan stammende Männer verantwortlich. Es gebe ein Übergewicht «bestimmter ethnischer Gruppen - und ich sage: britisch-pakistanische Männer -, deren kulturelle Werte völlig im Widerspruch zu britischen Werten stehen», hatte Braverman am Sonntag gesagt. Diese Männer würden Frauen «auf eine erniedrigende und illegitime Weise» sehen.

Die Ministerin verwies auf die Missbrauchsskandale von Rotherham und Rochdale, als zahlreiche Männer Dutzende minderjährige Mädchen über lange Zeit zur Prostitution zwangen. Die Täter waren überwiegend britische Männer pakistanischer Herkunft. Sunak und Braverman reisten am Montag demonstrativ nach Rochdale bei Manchester, um den Startschuss für ihre Kampagne zu geben.

Kritiker betonten, Bravermans Wortwahl stachele zu Hass gegen Minderheiten an. Zudem ermögliche die Fokussierung auf einen bestimmten Tätertypus «blinde Flecken». Frühere Studien des Innenministeriums hatten ergeben, dass die meisten Missbrauchstäter weiße Männer seien. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...