Unternehmen

Institut rechnet Ende 2023 mit deutlich mehr Firmenpleiten

Der Abschwung wird sich in deutlich mehr Insolvenzen niederschlagen, so ein Institut.
06.09.2023 14:43
Aktualisiert: 06.09.2023 14:43
Lesezeit: 1 min
Institut rechnet Ende 2023 mit deutlich mehr Firmenpleiten
In Deutschland könnten die Insolvenzen im laufenden Jahr einen neuen Höchststand erreichen. (Bild: istockphoto.com/Galeanu Mihai) Foto: Galeanu Mihai

Die Zahl der Unternehmenspleiten in Deutschland wird einer Studie zufolge zum Jahresende deutlich zunehmen. Im August hätten sich die Konjunkturdaten markant entwickelt, aus denen die Insolvenzprognose für die kommenden Monate abgeleitet werde, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Mittwoch zu seiner Untersuchung mit. "Für den Fall, dass die Insolvenzfrühindikatoren im September abermals stark erhöht ausfallen, rechnen wir mit spürbar steigenden Insolvenzzahlen im vierten Quartal des Jahres", sagte IWH-Experte Steffen Müller.

Die vom Institut verwendeten Frühindikatoren basieren auf vorläufigen Gerichtsentscheidungen im zeitlichem Zusammenhang mit der Insolvenzanmeldung. Diese erreichten bereits im August den höchsten Wert seit Beginn der Berechnung im Januar 2020. Dabei war der Bausektor so stark betroffen wie nie zuvor. Auch in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen wurden jeweils neue Höchstwerte registriert.

Insgesamt seien 1007 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im August registriert worden. Das seien zwei Prozent weniger als im Juli, aber 40 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Analyse des IWH zeigt zudem, dass in den größten zehn Prozent der Unternehmen, die im Juli Insolvenz anmeldeten, rund 11.600 Arbeitsplätze betroffen waren.

Für seine Analysen wertet das IWH die Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus. Diese werden mit Bilanzkennzahlen betroffe­ner Firmen verknüpft. Dies liefert laut Institut deutlich schneller als über die amtliche Statistik belastbare Befunde zum bundesweiten Insolvenzgeschehen.

Der wirtschaftliche Abschwung und die daran anknüpfende Zunahme der Insolvenzen basiert hauptsächlich auf der Energiewende und den von der Bundesregierung erlassenen Sanktionen gegen günstige russische Energieträger, die zu einer massiven Verteuerung von Energie in Deutschland geführt haben. Auch eine alternde Infrastruktur, extrem hohe Steuern- und Abgaben sowie die negative demografische Entwicklung sind bedeutende Faktoren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

 

 

DWN
Finanzen
Finanzen USA wollen Dollarkurs stärken: Neue Strategie für die globale Wirtschaftsmacht
05.11.2025

Die internationale Rolle des US-Dollars bleibt zentral. Während China die Abhängigkeit verringern will, prüfen die USA Strategien, um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Recruiting Trends: Zeugnisse verlieren bei der Jobsuche an Bedeutung
05.11.2025

Immer mehr Firmen rücken bei der Personalsuche von klassischen Lebensläufen und Abschlüssen ab: Laut einer Stepstone-Befragung wollen 77...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht auf tiefsten Stand seit Juni: Anleger leiden unter Risikoaversion
04.11.2025

Der Bitcoin-Kurs steht unter massivem Druck. Milliardenverluste, Panikverkäufe und makroökonomische Unsicherheiten erschüttern den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Studie: Betriebsrat wirkt sich positiv auf die Produktivität aus
04.11.2025

Wie stark kann ein Betriebsrat die Produktivität von Unternehmen wirklich beeinflussen? Eine aktuelle Ifo-Studie liefert überraschende...

DWN
Panorama
Panorama Triage-Regel gekippt: Was die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bedeutet
04.11.2025

Das Bundesverfassungsgericht hat die umstrittene Triage-Regel gekippt – ein Urteil mit weitreichenden Folgen für Medizin und Politik....

DWN
Politik
Politik Reformen in Europa: Wie der schleppende Fortschritt den Wettbewerb gefährdet
04.11.2025

Europa steht vor wachsenden wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen. Kann die Union unter diesen Bedingungen den Rückstand...

DWN
Finanzen
Finanzen BYD-Aktie unter Druck: Chinas Autobauer mit größtem Umsatzrückgang seit Jahren
04.11.2025

BYD steht unter Druck: Der einstige Überflieger der E-Auto-Branche erlebt den größten Gewinnrückgang seit Jahren. Anleger sind...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stahlproduktion: Studie der Hans-Böckler-Stiftung warnt vor Milliardenverlusten durch Stahlauslagerung
04.11.2025

Die mögliche Stahlauslagerung deutscher Produktionskapazitäten sorgt für Aufsehen. Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung warnt...