Die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland planen einer Umfrage zufolge in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau "klimaschonender" Heizungen. 52 Prozent wollen vorerst keine Investitionen tätigen, wie das Portal ImmoScout24 am Mittwoch zu der von ihm in Auftrag gegebenen Umfrage mitteilte. Unter den Sanierungswilligen wollen demnach nur 7 Prozent eine moderne Heizungsanlage anschaffen, 14 Prozent eine Photovoltaik-Anlage. Dachdämmung, Außenwanddämmung und Fenster mit Doppelverglasung wollen jeweils 5 Prozent der Eigentümer als nächstes umsetzen.
Die langen Debatten und politischen Streitigkeiten um die Umsetzung des Heizungs-Gesetzes dürften bei vielen Eigentümern für große Vorbehalte gegen den Austausch von Heizungen gesorgt haben, sagte ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. "Auch der Umstand, dass die Ausgestaltung der Förderung lange unklar blieb, hat wohl für einen gewissen Überdruss gesorgt, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen." Ob die Bereitschaft zur energetischen Sanierung in Zukunft wachse, dürfte aber auch von anderen Faktoren wie der konjunkturellen Lage und Entwicklung der Inflation abhängen.
Mit zunehmendem Alter sinkt die Bereitschaft, eine energetische Sanierungsmaßnahme anzugehen. Unter jungen Immobilienbesitzern zwischen 18 und 34 Jahren schließt nur ein Viertel eine solche Investition in nächster Zeit aus. In der Alterspanne zwischen 35 und 45 Jahren steigt die Zahl der Eigentümer mit ablehnender Haltung auf 47 Prozent. Unter denen ab 55 Jahren schließen 63 Prozent eine energetische Sanierung aus.
Leben Kinder bis 18 Jahre im Haushalt, ist die Aufgeschlossenheit höher ausgeprägt: 65 Prozent dieser Gruppe planen eine energetische Sanierungsmaßnahme. Bei Eigentümern ohne Kinder sind es nur 37 Prozent. Unterschiede gibt es auch bei den Geschlechtern: Männer wollen häufiger Sanierungen angehen (50 Prozent) als Frauen mit Eigentum (38 Prozent).
Die Daten beruhen auf einer Online-Umfrage von YouGovDeutschland. Die Ergebnisse wurden den Angaben nach gewichtet und sind repräsentativ. (Reuters/gu)