Unternehmen

Wenig Pestizidrückstände in Lebensmitteln - Ausnahme Chiasamen und Kräutertees

Lesezeit: 1 min
15.01.2024 16:23
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln können zum Beispiel bei Obst und Gemüse vorkommen. Es gibt aber große Unterschiede nach Herkunftsland, wie Testergebnisse des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zeigen.
Wenig Pestizidrückstände in Lebensmitteln - Ausnahme Chiasamen und Kräutertees
Eine dicke Schneeschicht liegt auf nicht geernteten Äpfeln in einem Garten in Bergedorf. Die Äpfel sind gesetzt im winterlichen Speiseplan - Belastungen sind kaum zu befürchten. (dpa)
Foto: Ulrich Perrey

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Lebensmittel in Deutschland sind laut amtlichen Untersuchungen nur wenig mit Pestiziden belastet. Zu den am meisten betroffenen Produkten mit mindestens 100 untersuchten Proben zählen jedoch solche, die gerade bei besonders gesundheitsbewussten Menschen beliebt sein dürften: Die meisten Überschreitungen seien bei Chiasamen, getrockneten Kräutertees und Granatäpfeln festgestellt worden, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Montag zu Ergebnissen aus dem Jahr 2022 mit.

Zu Chiasamen erklärte das BVL auch, dass viele Proben auf Kupfer untersucht worden seien. Kupfer werde zwar auch in Pestiziden eingesetzt, Chiapflanzen nähmen aber zudem anderweitig im Boden enthaltenes Kupfer verstärkt auf und speicherten es im Samen. „Daher wird davon ausgegangen, dass die vermutlich natürlichen Kupfergehalte in Chiasamen bereits zu einer Überschreitung des Höchstgehalts führen", heißt es im BVL-Bericht. Für die menschliche Ernährung seien Kupfergehalte in der nachgewiesenen Höhe als unbedenklich anzusehen, wenn übliche Mengen verzehrt werden.

„Häufig verzehrte Lebensmittel wie Karotten, Kartoffeln und Äpfel sowie beliebte saisonale Erzeugnisse wie Erdbeeren und Spargel weisen seit Jahren kaum oder keine Rückstandshöchstgehaltsüberschreitungen auf", hieß es außerdem vom BVL. Generell seien Erzeugnisse aus Deutschland und anderen EU-Staaten deutlich geringer belastet als solche aus Nicht-EU-Staaten. Bei Lebensmitteln aus Deutschland wurde der Anteil der Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte mit 1,3 Prozent angegeben, bei Nicht-EU-Staaten mit 9,8 Prozent. Die Belastung von Proben von Produkten aus Öko-Anbau war laut Bericht deutlich niedriger als die der konventionell erzeugten.

Den Angaben liegen laut BVL mehr als 8,3 Millionen Analyseergebnisse aus mehr als 21,000 Lebensmittelproben zugrunde. Es sei bei den Kontrollen auf mehr als 1000 Stoffe kontrolliert worden. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sind nach BVL-Angaben nur dann zulässig, „wenn sie die geltenden Rückstandshöchstgehalte nicht überschreiten und demnach gesundheitlich unbedenklich sind". Eine Überschreitung bedeute aber im Umkehrschluss nicht zwangsläufig ein Gesundheitsrisiko für Verbraucherinnen und Verbraucher. Höchstgehalte könnten deutlich unterhalb der gesundheitlichen Bedenklichkeit liegen. (dpa/hps)

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...