Unternehmen

Mittelstand: Stimmung trübt sich weiter ein

Die aktuellen Zahlen des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers sind alarmierend. Im gesamten Mittelstand, quer durch alle Branchen, ist die Stimmung im Keller. Und auch bei den Großunternehmen gibt es aktuell wenig Zuversicht.
02.02.2024 12:45
Lesezeit: 1 min
Mittelstand: Stimmung trübt sich weiter ein
Das Mittelstandsbarometer der Förderbank KfW zeigt, wie schlecht die Stimmung ist (Foto: dpa). Foto: Frank Rumpenhorst

Die Stimmung unter den Mittelständlern in Deutschland trübt sich zu Beginn des neuen Jahres weiter ein. Wie das am Freitag veröffentlichte KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer zeigt, sinkt das Geschäftsklima bei den kleinen und mittleren Unternehmen auf minus 22,1 Saldenpunkte - ein Rückgang von 3,0 Zählern gegenüber dem Vormonat. Bereits im Dezember hatte das Barometer nachgegeben. Die erneute Stimmungseintrübung der mittelständischen Wirtschaft erstreckt sich über alle Hauptwirtschaftsbereiche.

Am geringsten ist die Eintrübung laut der staatlichen Förderbank KfW bei den mittelständischen Bauunternehmen mit ihrem Fokus auf den Wohnbau, allerdings ausgehend von einem zuvor bereits sehr tiefen Niveau. Den stärksten Rückgang berichten die Großhandelsunternehmen, sodass sie die rote Laterne behalten.

Erhebliche Verunsicherung

„Die historische Einordnung der aktuell sehr schlechten Stimmung im Mittelstand bei einer Wirtschaft, die auf der Stelle tritt, macht stutzig. Daraus spricht vermutlich eine Verunsicherung angesichts einer aktuell sehr undurchsichtigen Gemengelage", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

So ließen sich vorübergehende konjunkturelle Einflüsse zurzeit nur schwer von den strukturellen Herausforderungen trennen, vor denen das lange erfolgreiche, industrie- und exportgetriebene Wachstumsmodell Deutschlands angesichts geopolitischer Verschiebungen, des ungünstigen demografischen Trends sowie des klimaneutralen Umbaus der Produktionsweise stehe.

Die Lage bei den Großunternehmen

Anders als die Mittelständler fassten die Großunternehmen im Januar wieder etwas Mut: Ihr Geschäftsklima zieht um 1,0 Zähler auf minus 26,3 Saldenpunkte an - womit das Niveau aber immer noch niedriger ist als im Mittelstand. Die Stimmung in den deutschen Chefetagen ist so trüb wie zu Corona-Zeiten und verstärkt die Rezessionssorgen. Das Ifo-Geschäftsklima sank im Januar auf 85,2 Zähler von 86,3 Punkten im Vormonat - der niedrigste Wert seit Mai 2020, als die Corona-Pandemie die Wirtschaft im Klammergriff hielt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Lebensversicherung verkaufen: Wie Sie die Lebensversicherung zu Geld machen können
02.08.2025

Bei einem Verkauf der Lebensversicherung erhält man in aller Regel mehr Geld als bei einer Kündigung des Vertrags. Während der...

DWN
Technologie
Technologie LinkedIn ist das professionelle soziale Netzwerk: Doch etwas ist im Wandel
02.08.2025

LinkedIn galt lange als letzte seriöse Bastion im Netz – ein Ort für Karrieren, Netzwerkpflege und Fachlichkeit. Doch jetzt häufen...

DWN
Finanzen
Finanzen Warum nur 1 von 25 Aktien echten Wohlstand schafft
02.08.2025

Nur vier Prozent der Aktien schaffen es, den Markt nachhaltig zu schlagen – der Rest vernichtet langfristig Vermögen. Was Anleger jetzt...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien-Crowdfunding-Falle: Anleger warnt vor Reinvest24
02.08.2025

Ein Investor schlägt Alarm: Zinsen bleiben aus, Geld verschwindet, Auskünfte gibt es keine. Der Fall der Plattform Reinvest24 zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fahrermangel in Europa: Fast die Hälfte der europäischen Lkw-Fahrer steht kurz vor der Pensionierung
02.08.2025

Europa droht eine stille Krise, die alle trifft: Hunderttausende Lkw-Fahrer gehen bald in Rente – doch kaum jemand will nachrücken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chef des Superfonds Eifo zur chinesischen Windkraft-Offensive: „Ich bin besorgt“
02.08.2025

Chinas Windkraftkonzerne drängen mit Macht auf globale Märkte – und bedrohen nun auch Europas Energiewende. In Lateinamerika, Afrika...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gefahr für Trumps Zollpolitik: Klagen eingereicht – entscheidender Prozess hat begonnen
01.08.2025

Trumps Zollpolitik steht vor dem juristischen Kollaps: Fünf US-Firmen und zwölf Bundesstaaten klagen gegen die Sondervollmacht, auf deren...

DWN
Technologie
Technologie Huawei schockt die Konkurrenz: 3000-Kilometer-Batterie stellt alles Bisherige in den Schatten
01.08.2025

Huawei greift nach der Technologieführung im Batteriezeitalter: Mit 3000 Kilometern Reichweite und fünf Minuten Ladezeit droht der...